ImDialog_Statusbericht 2021

ZUSAMMEN IMDIALOG Bürger und Gewerbebetriebe erwarten, dass Abfälle schnell, umweltkonform und preiswert entsorgt werden. Nachhaltige Verwertung, Wiederverwendung und Recycling schützen das Klima und mindern den Rohstoffverbrauch. Diese anspruchsvollen und komplexen An- forderungen der modernen Abfallwirtschaft erfordern Experten. Der Kreis Warendorf und der Kreis Gütersloh haben ihren öffentlichen Entsorgungsauftrag deshalb auf zwei kom- munal geführte Entsorgungsgesellschaften übertragen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten von AWG und GEG steht der Betrieb des Entsorgungszen- trums in Ennigerloh durch die gemeinsame Tochtergesellschaft ECOWEST – Entsorgungs- verbund Westfalen GmbH. Die Anlage sepa- riert Wertstoffe aus Restmüll und produziert Sekundärbrennstoffe für Kohle- und Zement- kraftwerke. Darüber hinaus gehört die Entsor- gung von Gewerbeabfällen zu den Aufgaben der ECOWEST. AWG – Abfallwirtschaftsgesellschaft des Krei- ses Warendorf mbH und GEG – Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH sorgen für die verlässliche Verwertung und Beseitigung von Abfällen. Mit Recycling- höfen und Entsorgungspunkten sowie Abfall- umschlag und -transport bieten die beiden Gesellschaften eine flächendeckende abfall- wirtschaftliche Infrastruktur und Entsor- gungssicherheit für beide Kreise. Die Abfall- wirtschaftsberatung und die Nachsorge für die ehemaligen Deponien gehören zu den weiteren Dienstleistungen. Zwei Kreise, drei Entsorgungsgesellschaften, ein Auftrag – das heißt: Zusammen ImDialog! STATUSBERICHT 2021 www.awg-waf.de www.geg-gt.de www.ecowest.de

LIEBE LESERINNEN UND LESER, ein Kraftakt liegt hinter uns. Nach dem Auf und Ab im abgelaufenen Jahr blicken wir zurück und können doch sagen: Wir haben einiges geschafft! Nicht unerwähnt bleiben darf dabei natür- lich das Impfzentrum des Kreises Warendorf, dem wir auf unserem Gelände in Ennigerloh gerne einen Platz gegeben haben. In Rekord- zeit wurde das Zentrum errichtet und war im Januar einsatzbereit. Bis zu 1.400 Bürger- innen und Bürger kamen täglich ins (Entsor- gungs-)Zentrum des Kreises Warendorf und ließen sich impfen. Genau zum Impfstart Anfang Februar kam noch eine ganz andere logistische Aufgabe dazu: Das Tief Tristan. Riesige Schneemassen behinderten den öffentlichen Nahverkehr und natürlich auch die Müllabfuhr. Teilwei- se ging gar nichts – auch nicht auf unseren Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten. Erst nach und nach entspannte sich die Lage, nicht zuletzt durch unsere Mithilfe bei der Beseitigung der Schneemassen. Was hier schnell ging, wird in den Flutregi- onen in NRW, die im Juli von ungeheuren Wassermassen überlaufen wurden, noch Jahre dauern. Das Ahrtal ist unter anderem besonders stark betroffen. In den vergan- genen Monaten entstanden enge Kontakte in die Regionen, die Spendenbereitschaft in den Kreisen Gütersloh und Warendorf ist ungebrochen, der Unternehmensverbund organisiert und hilft. Übrigens ein schönes Beispiel für die Wiederverwendung. Wer nicht selbst anpacken konnte, hat Arbeits- zeit gespendet und der Unternehmensver- bund hat aufgestockt: Dabei kamen rund 20.000 Euro zusammen. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz und ihre Spendenbereitschaft! Dieser Statusbericht ist wieder etwas umfang- reicher: Erstmals haben wir die ausführliche Klimabilanz der Abfallwirtschaft in den Kreisen Gütersloh und Warendorf integriert. Nachdem wir die Bilanz 2010 das erste Mal erstellt haben, haben wir uns dazu ent- schlossen, sie nun alle zwei Jahre in unserer ImDialog zu veröffentlichen. Klimaschutz ist wichtig und wir nehmen ihn ernst. Dabei ist es uns ein Anliegen, die Aktivitäten des Unternehmensverbundes unter diesem Aspekt darzustellen und zu beleuchten. In diesem zweiten, durch Corona für uns alle herausfordernden Jahr haben wir dafür ge- sorgt, dass es in der Abfallwirtschaft rund läuft und den Blick in die Zukunft gerichtet. Machen Sie sich mit der Lektüre unseres Statusberichtes einen Eindruck davon. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und hoffen sehr, dass Sie, die Bürger, Kunden und Gremien unserer Ge- sellschaften, auch im kommenden Jahr erfolgreich mit uns zusammenarbeiten. Bleiben wir gesund und auch in 2022 Zusammen ImDialog! Ihr Thomas Grundmann Geschäftsführer

8 ImDialog 2021 Januar Recyclinghöfe MODERNER SERVICE AUF ZWEI RECYCLINGHÖFEN Rundkurs und Rampen machen die Entsorgung leichter Gleich zwei Recyclinghöfe sind im Unterneh- mensverbund zum Jahreswechsel 2020/21 an den Start gegangen. Beide Höfe sind großzü- gig gestaltet, das Rangieren ist einfach, der Kundenverkehr wird geführt: Es gibt jeweils einen Rundkurs, der die Anliefernden an den verschiedenen Wertstoff- bzw. Abfallcontai- nern entlang leitet. Mehrere Container sind abgesenkt aufgestellt: Die Kunden fahren mit den Autos auf eine höher liegende Fläche, so können Abfälle abgeladen und eingeworfen werden, ohne damit zuvor eine Treppe steigen zu müssen. Wer seinen Kofferraum leerge- Am sogenannten Sägezahn stehen die Container abgesenkt, so dass niemand Treppen steigen muss. Das testeten (v.l.) Umweltdezernent Dr. Herbert Bleicher, Stefan Bruns (Stadt Telgte), Landrat Dr. Olaf Gericke, AWG-Geschäftsführer Thomas Grundmann und Bürgermeister Wolfgang Pieper. räumt hat, kann in Telgte und Schloß Holte- Stukenbrock im Anschluss den Wagen an der kostenlosen Staubsaugerstation von Staub und Krümeln befreien. In Telgte öffnete der neue, moderne Recycling- hof schon im Dezember und löste damit genau im Jubiläumsjahr den alten Hof ab, der seit 20 Jahren bestand. Auf rund 4.000 Quadrat- metern gibt es jetzt mehr Platz und mehr Kom- fort für Kunden und Mitarbeiter. Das nutzten bis Mitte September schon rund 11.500 Kundin- nen und Kunden an den drei Öffnungstagen. Samstags kommen die meisten. Die größte Menge machte bei den Anlieferungen der Grün- abfall aus (287 Tonnen), dicht gefolgt von Bau- schutt (252 Tonnen) und Sperrmüll (224 Tonnen). Zwei Servicekräfte sind in Telgte tätig. Der Recyclinghof in Schloß Holte-Stukenbrock ist seit Anfang Januar geöffnet. Hier kamen bis Ende September rund 13.700 Kundinnen und Kunden. Auch hier ist samstags der stärk- ste Tag, daneben hat der Hof außerdem am Dienstag und am Donnerstag geöffnet. Die größte Menge macht hier der Sperrmüll aus (153 Tonnen), gefolgt von Altholz (130 Tonnen), Papier (103 Tonnen) und Grünabfall (93 Ton- nen). In Schloß Holte-Stukenbrock kümmert sich ein Team aus vier Kräften um den Betrieb, die im Wechsel vor Ort sind.

ImDialog 2021 9 Januar Impfzentrum CORONA-PIKS IM ENTSORGUNGSZENTRUM Betriebsgelände als Standort des Impfzentrums des Kreises Warendorf Das Impfzentrum des Kreises Warendorf hatte offiziell am 8. Februar 2021 den Betrieb am Ennigerloher Westring aufgenommen. Einsatzbereitschaft konnte bereits am 15. De- zember 2020 gemeldet werden. Die Kreis- verwaltung hatte sich für diesen Standort entschieden, weil er im Herzen des Kreis- gebietes liegt und sehr viel Infrastruktur bereits vorhanden ist. Um alle Erfordernisse umzusetzen, wurde ein Kraftakt seitens der Abteilungen Infrastruktur und EDV im Un- ternehmensverbund notwendig, die stets in enger Abstimmung mit der Kreisverwal- tung Warendorf als Betreiberin agierten. Die organisatorischen Fäden liefen im Unternehmensverbund bei Markus Pah- lenkemper und Alexander Bruns zusam- men. Er hielt permanenten Kontakt zur Lei- terin des Impfzentrums, Barbara Weil, und den Mitarbeitenden des Kreises Warendorf sowie der Kassenärztlichen Vereinigung vor Ort. Er betont: „Die Zusammenarbeit mit allen im Impfzentrum tätigen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern war vollkommen reibungslos und sehr zielorientiert. Mich hat die hohe Einsatzbereitschaft bei immer guter Laune auch in stressigen Situationen stark beeindruckt.“ In Spitzenzeiten wurden bis zu 1.400 Impfungen täglich durchge- führt. Zunächst wurde ein voll beheizbares bzw. klimatisiertes Zelt mit zwei Impfstraßen errichtet und dann eine bereits vorhandene Mehrzweckhalle in Windeseile entsprechend ausgebaut und mit zwei weiteren Impfstra- ßen bestückt. Strom- und Datenleitungen wurden verlegt, Überwachungskameras angebracht und Toilettenanlagen aufgestellt sowie Parkplätze ausgewiesen und eine Bushaltestelle eingerichtet. Großflächige Hinweisschilder wiesen schon auf der Bun- desstraße 475 den Weg für die Besucherinnen und Besucher, die mit dem Auto kamen. Zur Fertigstellung des Impfzentrums im Dezember waren alle Beteiligten um Landrat Dr. Olaf Gericke (3. v.r.) stolz, es so schnell am Start zu haben. Bis zur Schließung am 30. September wurden hier rund 76.000 Menschen voll- ständig geimpft.

10 ImDialog 2021 Februar Wintereinbruch TIEF TRISTAN TRIFFT Schneefront verursacht in der Abfallwirtschaft der Region Ausnahmezustand Die Schneemassen kamen mit Vorwarnung durch den Deutschen Wetterdienst. Auf- grund der Lage einer Luftmassengrenze genau über den Kreisgebieten Gütersloh und Warendorf prognostizierte er am 7. und 8. Februar für die Region ungewöhnlich große Schneemengen in kurzer Zeit. Die Niederschläge übertrafen Prognose des DWD bei weitem, und so fielen trotz aller Be- mühungen bewährte Dienstleistungen wie der öffentliche Nahverkehr, die Müllabfuhr sowie der Betrieb von Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten zeitweise den extre- men Witterungsverhältnissen zum Opfer. Die Lage am Montagmorgen, dem 8. Februar, war entsprechend herausfordernd. Sogar Hauptverkehrsachsen erwiesen sich als nahe- zu unpassierbar, Räumfahrzeuge kamen nicht durch. Das Abfallfahrzeuge gleich welchen Unternehmens in Abfuhrbezirke vordringen könnten, war undenkbar. Über alle verfügba- ren Kommunikationskanäle wurden die Bür- gerinnen und Bürger darüber unterrichtet. Unter massivem Einsatz aller verfügbaren Bagger und Radlader konnte zumindest der Betrieb des Entsorgungszentrums gesichert werden. Eine Öffnung von Recyclinghöfen oder Entsorgungspunkten war zunächst nicht möglich. Zeitgleich startete der Betrieb des Impfzentrums auf dem Firmengelände. Mit Hochdruck wurden die Zufahrtswege bis zu den Impfstraßen geräumt, gestreut und freigehalten. Über das Wochenende waren die Kräfte dafür rund um die Uhr im Einsatz. Zwar entspannte sich die Schneewetterlage in den folgenden Tagen nach und nach, doch ein regulärer Abfuhrrhythmus der Abfall- tonnen war aufgrund der größtenteils noch ungeräumten Nebenstraßen in der gesam- ten Woche nicht möglich. Die Recyclinghöfe und Entsorgungspunkte konnten nach und nach von der weißen Pracht befreit werden und öffnen. Mit der Planierraupe mussten die Schneemassen gebän- digt werden. Dann tauchte die Frage auf: Wohin mit den weggeräumten Schneemengen aus dem Stadtgebiet Ennigerloh? Hier half die AWG

ImDialog 2021 11 Februar Wintereinbruch Schieben und Räumen: Damit die Recyclinghöfe öffnen konnten, musste zuerst der Schnee aus dem Weg. Nach und nach nahmen sie den Betrieb wieder auf. Der Schnee von den Verkehrsflächen der Stadt Ennigerloh wurde auf freien Flächen im Entsorgungszentrum zwischengelagert. Letzte Reste waren erst im Juni verschwunden! der Standortgemeinde durch ein pragma- tisches Angebot: Auf einem freien Bereich des Firmengeländes konnte der von den Verkehrsflächen der Stadt weggeräumte Schnee abgekippt werden. Schnell entstand ein riesiger Haufen, der nur mit Hilfe einer Planierraupe gebändigt werden konnte. Es dauerte eine weitere Woche, bis alle Ab- falltouren in den Städten und Gemeinden wieder wie gewohnt liefen. Flankiert wurde diese Zeit durch permanente Öffentlichkeits- arbeit, da die ausgefallenen Touren durch die Entsorgungsfirmen nicht nachgeholt werden konnten.

12 ImDialog 2021 Februar ASA-Gastbeitrag Nachgefragt: ASA stellt Politik auf den Prüfstand Im Vorfeld der Bundestagswahl hat die ASA die Möglich- keit genutzt und bei den im Bundestag vertretenen Par- teien und Bewerbern dieses Amtes nachgefragt, welche Rolle die Kreislaufwirtschaft in Zukunft spielen wird. Meinungsbild festhalten Wahlprüfsteine sind ein bewährtes Instrument u.a. von Interessenverbänden, ein Meinungsbild der Parteien zu bestimmten Themen im Vorfeld der Bundestagswahl abzufragen und den Mitgliedern und interessierten Bürgern*innen als Orientierung vor der Wahl dienen. Forderungen und Botschaften formulieren Als Reaktion darauf können die Verbände Forderungen und präzise Botschaften formulieren und als Anreiz für die zukünftige inhaltliche Sacharbeit ins Auge gefasst werden. Politik braucht einen konstruktiven Fahrplan Die nächste Haltestelle der Politik muss die Einbindung und inhaltliche Gestaltung der Kreislaufwirtschaft sein. Bisher fehlt es an einem ganzheitlichen Konzept für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Mit Blick auf die Umsetzung von verpflichtenden Zielvorgaben wie der Senkung von klimaschädlichen Treibhausgasen, ging der bisherige Plan der Politik nicht auf. Daher sollten alle Akteure der Kreislaufwirtschaft in die Sacharbeit eingebunden werden und gemeinsam realistische Ziele erarbeiten. Der Fragenkatalog und die Rückmeldungen der Parteien können auf der Homepage der ASA nachge- lesen werden.

ImDialog 2021 13 Februar ASA-Gastbeitrag • Arbeit s g e m e i n s c h a ft Stoffspe z i RESSOURCE DER ZUKUNFT Sind neue Wege für die Kreislaufwirtschaft der Schlüssel zum Erfolg? s a G t b e itrag der g • n u l d n a h e b f i s c h e Abfall Noch immer klingt es utopisch: So wirtschaf- ten, dass keine Abfälle entstehen und Res- sourcen so verwenden, dass sie immer wieder eingesetzt werden. Was wir brauchen ist die Lösung für das glo- bale Müllproblem. Gemeint sind Einschrän- kung von Ressourcenverbrauch und die Redu- zierung von klimaschädlichen Treibhausgasen. Und wie kann das gelingen? Durch die kon- sequente Umsetzung der Kreislaufwirtschaft. Seit vielen Jahren leistet die Mechanisch- Biologische Abfallbehandlung (MBA) in Kom- bination mit der Verwertung der einzelnen Stoffströme einen wesentlichen Beitrag zu einer umweltverträglichen, energie- und res- sourcenschonenden Abfallwirtschaft. 1 Die MBA mit dem Fokus auf eine stoffspezifi- sche Abfallbehandlung ist eine zukunftswei- sende und effiziente Verwertungstechnologie und ist auch in der Lage, neue Wege für die Kreislaufwirtschaft aufzuzeigen. Sie basiert auf der Idee, den Abfall durch mechanische Aufbereitung zuerst in Einzelfraktionen (z.B. Kunststoffe, Metalle, Holz, Inertstoffe wie Glas und Steine und die biologisch abbaubare Feinfraktion) aufzuteilen und diese danach einem stoffspezifischen Behandlungs- bzw. Verwertungsverfahren zuzuführen. Das modulare System ist Garant für die Umset- zung langfristiger (politischer) Zielsetzungen und auch in Krisenzeiten der Schlüssel zum Erfolg. Langfristig wird die Technologie Opti- mierungspotentiale ausschöpfen und neue Nutzungsmöglichkeiten schaffen. In diesem Weiterentwicklungsprozess spielen die Kommunen nach wie vor eine wichtige Rolle. Vor Ort kennt man Probleme und Be- dürfnisse und kann flexibel darauf eingehen. Die Beispiele Klimaschutz und Krisenmana- gement verdeutlichen sehr schön, wie aktiv die Städte und Kommunen jetzt schon sind. Klimaschutzkonzepte, Selbstverpflichtungen der ansässigen Unternehmen zur Minderung von Treibhausgasemmissionen, und ein Krisenmanagement durch den Einsatz von Ausfallverbunden sind ein Beitrag regionaler Wertschöpfung und steigern die Lebensquali- tät für die Bevölkerung vor Ort. Fazit: Die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft langfristig als notwendige Einheit verschie- dener Bereiche zu sehen ist. Es ist wichtig diese Krisen Hand in Hand zu managen und neue Themen auch gemeinsam als Branche anzustoßen und neue Wege zu gehen. 1 Dr.-Ing. Ketel Ketelsen, Dr.-Ing. Gabriele Beckerin: Weiterentwicklung der mechanisch-biologischen Abfall- behandlung (MBA) mit den Zielen der Optimierung der Ressourceneffizienz und Minimierung von Treibhausgas- emissionen

14 ImDialog 2021 März Deponiebau BLICK IN DIE ZUKUNFT Bedarfsanalyse für Deponiekapazitäten im Münsterland zeigt Lücken auf Im Jahr 2025/2030 sind die Kapazitäten der Deponieklassen I und 0 in der Untersuchungs- region Münsterland erschöpft. Mit diesem Problem konfrontierte Thomas Grundmann, Geschäftsführer von AWG und GEG, den Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Kreises Warendorf in der Sitzung am 16. April. Gerade die regionalen Deponiekapazitäten sind hinsichtlich der Transportkosten und den damit verbundenen CO2-Emissionen von gro- ßer Bedeutung für die heimische Wirtschaft. Fehlt Kapazität, drohen längere Fahrten. Emis- sionen und Kosten steigen. Um fundierte Aus- sagen treffen zu können, wurde ein Gutachten von mehreren Städten und Kreisen mit einer entsprechenden Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben. Die AWG und die GEG schlossen sich dieser Beauftragung an. Der Schwerpunkt lag aufgrund der besonders betrachteten Bau- und Abbruchabfälle auf Deponien der Klasse 0 (un- belasteter Bodenaushub) und der Klasse I (mäßig belasteter Erdaushub, Bauschutt und weitere nicht gefährliche mineralische Abfälle). Konkret wurden die Restvolumina öffentli- cher Deponien für mineralische Abfälle im nördlichen Nordrhein-Westfalen und des süd- lichen Niedersachsen in einem Radius von 50 Kilometern abgefragt. „Der künftige Deponie- bedarf ist kein Thema für die Kreise Warendorf und Gütersloh allein“, konstatierte Thomas Grundmann. Zielführend ist der in der Unter- suchung gewählte Ansatz, im Verbund mit anderen Städten und Gemeinden der Region auf die Suche nach geeigneten Deponieraum zu gehen, der neben den ökonomischen auch die ökologischen Belange abdeckt. Hier rücken bestehende Standorte und mögliche Erweite- rungen in den Fokus. Es ist zügiges Handeln nötig. Bereits 2025 sind Kapazitäten für die Klasse I in der Region rechnerisch erschöpft. Auch auf der Boden- und Bauschuttdeponie in Borgholzhausen im Kreis Gütersloh wird Deponieraum knapp. Die Bilder zeigen die Deponie im Jahr 2018 (links) und 2021.

ImDialog 2021 15 März Deponiebau ZWEIMAL MEHR RAUM Steilwandabdichtung und neues Schüttfeld schaffen Platz für 4 bis 6 Jahre Von Mai 2020 bis Oktober 2021 mit Unter- brechung im Winter 20/21 wurde die Basis- abdichtung der Zentraldeponie Ennigerloh im Kreis Warendorf von einer Arbeitsge- meinschaft der Firmen Strabag Umwelttech- nik (Düsseldorf), Köster GmbH (Osnabrück) und Lüllmann Baugesellschaft (Münster) um rund 2 Hektar erweitert. Damit ist für die nächsten vier bis fünf Jahre Platz für 340.000 Kubikmeter mineralische Abfälle hergerichtet. Zur Schonung natürlicher Ressourcen wurden für die mineralische Entwässerungsschicht oberhalb der Dich- tung etwa 10.000 Kubikmeter aufbereiteter Gleisschotter und Straßenaufbruch anstelle von Kies aus einer Kiesgrube oder Schotter aus einem Steinbruch verwendet. Auf der Boden- und Bauschuttdeponie Borg- holzhausen im Kreis Gütersloh wurde von der Lüllmann Baugesellschaft (Münster) von Juli bis Oktober 2021 die Abdichtung vor der Steilwand um zwei weitere Lagen von je 4 m Höhe erhöht. Hierzu wurde vor der Steilwand des ehemaligen Steinbruchs zu- nächst jeweils eine 4 Meter hohe Vorschüt- tung aus unbelastetem, lagenweise ver- dichtet eingebautem Boden hergestellt und auf 45 Grad profiliert. Auf der so entstan- denen Böschung vor der Steilwand wurde eine Kunststoffdichtungsbahn verlegt, die anschließend zum Schutz vor Beschädigung durch scharfkantige Abfallbestandteile mit einem 1 cm dicken Vlies abgedeckt Die Steilwand im hinteren Bereich der Boden- und Bau- schuttdeponie in Borgholzhausen wurde in zwei Lagen von je 4 Meter Höhe weiter abgedichtet. wurde. Mit Abschluss dieser Baumaßnah- me wurden der fortschreitenden Höhe des Abfalleinbaus folgend seit dem Jahr 2009 insgesamt 6 Lagen der Steilwandabdich- tung in einer Gesamthöhe von 24 Metern fertiggestellt. Die beiden noch aktiven Deponien im Unternehmensverbund sind durch diese Baumaßnahmen auch gute 40 Jahre nach ihrer jeweiligen Planfeststellung für den weiteren Betrieb in den nächsten 4 bis 5 Jahren gerüstet.

16 ImDialog 2021 April MVA Hamm Verbund IN ZUKUNFT SICHER Notwendige Investitionen in der MVA Hamm Die Entsorgung der Abfälle aus Haushalten und Gewerbe ist eine der Aufgaben des Un- ternehmensverbundes. In den Anlagen des Unternehmensverbundes können allerdings nicht alle Abfälle verwertet werden, ein kleiner Rest bleibt übrig, der in die Müllver- brennung geht. Um die Abfälle abschlie- ßend behandeln zu lassen, besteht daher seit vielen Jahren eine Beteiligung der AWG an der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Hamm in Höhe von rund 5%. Der Kreis Soest (ca. 5%), der Kreis Unna (ca. 32%) Neben Strom produziert die MVA Hamm auch Fernwärme. sowie die Städte Hamm (ca. 15%) und Dort- mund (ca. 43%) gehören ebenfalls zur kom- munalen Kooperation. Die MVA Hamm stellt einen wesentlichen Baustein der Abfallentsorgung für die vorgenannten fünf Gebietskörperschaften dar und sorgt für Entsorgungssicherheit. Um diese Entsorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können, sind in den nächsten Jahren Instandhaltungsmaß- nahmen und Erneuerungen der Anlagen- komponenten erforderlich: Die Rauchgas- reinigung muss modernisiert werden, um die nach europäischem Recht angepassten Grenzwerte einhalten zu können und dem Vorsorge-Gedanken Rechnung zu tragen. Ein Schritt in Richtung Umwelt- und Kli- maschutz, den die AWG gerne mitgeht. Außerdem wird neben den vier bestehen- den Verbrennungslinien eine fünfte Linie gebaut. Diese soll als so genannte Kapa- zitätserhaltungslinie (KEL) den Betrieb sicherstellen, wenn an den Bestandslinien Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten notwendig werden, die zudem kosteneffi- zienter durchgeführt werden können. Die KEL ermöglicht neben dem optimierten Instandhaltungsmanagement eine Stei- gerung der Entsorgungskapazitäten und damit einhergehend eine Erhöhung der Entsorgungssicherheit, wovon die AWG und die vier weiteren beteiligten Partner profitieren. Zudem werden durch die ge- nannten Effekte die Anschaffungskosten fast vollständig kompensiert.

ImDialog 2021 17 April MVA Hamm Verbund Im Feuerraum der MVA werden die Abfälle zwischen 900 bis 1500 Grad Celsius verbrannt. Über den 90 Meter hohen 4-zügigen Kamin werden die Reingase emittiert. Der Müllbunker mit den vier Aufgabetrichtern hat ein Gesamtvolumen von rund 13.000 m2. Die zwei Krananlagen mischen den Abfall durch um die vier Verbrennungslinien kontinuierlich mit Abfall zu beschicken. In die Umsetzung der Baumaßnahmen wird insgesamt eine Summe von rund 63 Millio- nen Euro (Stand 10/2020) investiert. Die Zu- stimmung erteilte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Oktober 2020. Die notwendigen Verträge wurden im Juni 2021 geschlossen und AWG-Justitiarin Frauke Pankau als Mit- geschäftsführerin der MVA Hamm Eigentü- mer GmbH bestellt. Die Bauarbeiten werden etwa zwei Jahre dauern, mit einer Inbetrieb- nahme der neuen Kapazitätsentlastungslinie wird 2024 gerechnet. Danach werden suk- zessive die Rauchgasreinigungsanlagen der bestehenden Verbrennungslinien erneuert.

18 ImDialog 2021 April Künstlerportrait VERRÜCKTE KUNSTFABRIK Großer Auftritt für alte Schätzchen Die Stücke, die Nadine Brödel erschafft, kommen einem bekannt vor – und sind doch ganz anders. Das Buffet aus Uromas Küche zieren plötzlich Giraffenköpfe, der raumhohe Sekretär glänzt golden und ist im Inneren satt gestreift. Einfach schön. Das dachte auch Brödels Familie, als die Malerin vor rund fünf Jahren ihr erstes altes Möbelstück ganz nach ihren Vorstel- lungen gestaltete. „Die Verwandtschaft war begeistert“, erinnert sich Brödel. Kurz darauf startete sie erste Versuche, ihre Einzelstücke zu verkaufen. Es glückte. In- zwischen verbringt die kreative Frau drei bis vier Tage in der Woche in ihrem Atelier an der Verler Straße in Gütersloh. Die Spa- nienliebhaberin hat es passend „Loco Art Factory“ genannt: verrückte Kunstfabrik. Der Boden des ehemaligen Frisörsalons ist genauso gesprenkelt wie ihre Leggins. Hier wird gearbeitet. Die Möbel findet die medizinische Fa- changestellte auf ebay Kleinanzeigen, in Gebrauchtwarenkaufhäusern oder beim Entrümpler. „Die Teile müssen alt sein“, nennt Brödel die einzige Voraussetzung. Aufgearbeitet werden sie sowieso: Manch- mal muss sie eine Rückwand erneuern, Für ihre kreativen Ideen benötigt Nadine Brödel jede Menge Farben und Werkzeuge. Der Spachtel gehört genauso dazu wie Pinsel und Schleifpapier. Der alte Buffetschrank ist außen und innen aufgepeppt. Hinter den Türen sind sogar noch die Glas-Einschübe für Zucker und andere Vorräte vorhanden.

ImDialog 2021 19 April Künstlerportrait Nadine Brödel malt, bis sie zufrieden ist. Wer schaut denn da? Die beiden Giraffen warten auf ein neues Zuhause. eine Fläche spachteln oder neue Füße an- schrauben. Die Schleifmaschine ist schnell zur Hand. Der Aufwand für ein Stück ist so unterschiedlich wie die Schätzchen selbst. Größe, Zustand, die Art der Bemalung oder Beklebung variieren. „Wenn mir etwas nicht gefällt, übermale ich auch nochmal alles“, verrät Brödel. Das Gefühl müsse passen. Und gerade weil in jedem Stück so viel Herzblut steckt, hat Nadine Brödel kein Lieblingsteil. „Alle sind Lieblingsstücke“, sagt sie, und das glaubt man ihr sofort. Neben den eigenen Kreationen fertigt Brödel auch Auftragsarbeiten. Über die Plattform etsy vertreibt Nadi- ne Brödel ihre Möbel deutschlandweit. Per Spedition gelangen die Einzelstücke sorgsam verpackt zu ihren Kunden. „Eine Sendung ging auch schon nach Schweden, eine nach Österreich“, berichtet Brödel. Lokal nutzt sie auch ebay Kleinanzeigen. Zahlreichen Kommoden, Tischen und an- deren Einzelstücken hat Brödel mit ihrer Kunst bereits ein zweites Leben einge- haucht. Ein schönes! Oft nutzt Nadine Brödel für ihre Stücke auch extrava- gante Motivtapeten. Der Vorrat lagert im Atelier. L O C O A R T F A C T O R Y :

20 ImDialog 2021 Mai Entsorgungspunkt Ennigerloh ENTSORGUNGSPUNKT FÜR ALLE FÄLLE Angebot am neuen, großzügigen Standort gebündelt Aus dem kleinen Recyclinghof im Entsor- gungszentrum ist der große „Entsorgungs- punkt Ennigerloh“ geworden. Fast viermal größer ist dessen Fläche. Damit signalisiert die AWG, dass hier ein Angebot für den ge- samten Kreis besteht, Abfälle komfortabel, sicher und umweltgerecht zu entsorgen. Gemeinsam eröffneten Landrat Dr. Olaf Gericke, Bürgermeister Berthold Lülf, AWG- Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Herbert Bleicher und Geschäftsführer Thomas Grundmann im Mai den Entsorgungspunkt. Zusammen bringen die Eröffnungsgäste 390 Kilo auf die neue Waage am Entsorgungspunkt Ennigerloh (v.l.): AWG-Geschäftsführer Thomas Grundmann, Landrat Dr. Olaf Gericke, Bürgermeister Berthold Lülf und der AWG-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Herbert Bleicher. Tanja Künstner im Waagehäuschen registriert’s. Auf rund 7.500 Quadratmetern bündelt die AWG jetzt alle Abgabemöglichkeiten: Neben den typischen Fraktionen wie Elektroaltge- räten oder Sperrmüll kann am Entsorgungs- punkt zum Beispiel auch Bauschutt oder Asbest abgegeben werden – das funktionierte zuvor nur an unterschiedlichen Stellen auf dem Gelände des Entsorgungszentrums. Der Verkehr zum Entsorgungspunkt ist durch die neue, eigene Waage vom restlichen Verkehr des Entsorgungszentrums getrennt. Pkw und Lkw nutzen separate Einfahrten. Ein so ge- nannter Sägezahn bildet eine höher gelegene Fläche, von der aus die Anlieferer bequem Abfälle in die tiefer stehenden Container werfen können. Es gibt außerdem mehrere Abladestellen für dieselben Abfallarten, was die Verweilzeiten senkt. Um dem Konzept strikt folgen zu können, sind die Annahme von Grünschnitt sowie der Kompostverkauf ebenfalls vom Kompostwerk zum neuen Entsorgungspunkt verlegt worden. Rund 50.000 Anlieferungen verzeichnete der alte Recyclinghof zuletzt pro Jahr, weshalb der Bedarf für einen größeren Entsorgungspunkt schon länger bestand. Nach der Erstellung einer neuen Oberflächenabdichtung seit März 2020 – die Zentraldeponie reicht teilweise bis unter den neuen Standort – wurde von Okto- ber 2020 an am neuen Entsorgungspunkt ge- baut. In Oberflächenabdichtung und Neubau investierte die AWG rund 1,7 Millionen Euro.

22 ImDialog 2021 Mai Kommunale Zusammenarbeit VIRTUELL UND VOR ORT Angepasste Formate in der Corona-Pandemie Im Frühjahr sah der Unternehmensverbund von Treffen mit Externen ab. Trotzdem fanden die turnusmäßigen „Arbeitsgemeinschaften Abfall“ mit den Abfall- und Umweltberate- rinnen- und beratern aus den Kommunen der Kreise Gütersloh und Warendorf statt. In zwei virtuellen Sitzungen berichteten Andreas Meschede, Abteilungsleiter Dienstleistungen, und seine Kolleginnen und Kollegen über wichtige Neuerungen und boten ein Forum zur Besprechung von Themen, die oft in meh- reren Kommunen auftauchen. Unter anderem informierte Fridtjof Thönes aus der Abteilung Stoffstrom über die Entsor- gungsmöglichkeiten von Asbest. Das Thema „Störstoffe im Bioabfall“ nahm außerdem gro- ßen Raum ein, denn das Problem ist in beiden Kreisen ein Dauerthema: Nur aus sortenreinen Bioabfällen lässt sich ein gütegesicherter Kom- post herstellen. Die Abfall- und Umweltbera- tenden werden dazu vom Unternehmensver- bund mit Informationsmaterial der Kampagne #wirfuerbio unterstützt und können Entsorgungszentrum ein, die sehr gut ange- nommen wurden. An drei Terminen kamen insgesamt 34 Vertreterinnen und Vertreter aus 19 verschiedenen Kommunen der Kreise Gütersloh und Warendorf. Sie bekamen in der Wertstoffwerkstatt, dem außerschulischen Lernort für beide Kreise, einen Einblick in die Umweltbildungsangebote, erkundeten zu Fuß das Entsorgungszentrum und konnten einige Stationen des pädagogischen Konzeptes der Wertstoffwerkstatt selbst ausprobieren. Neben mehreren neuen Kolleginnen und Kollegen fanden sich auch einige „alte Hasen“ unter den Abfallberatern, die die Wertstoffwerkstatt nun zum ersten Mal selbst besuchen konnten. Bis- her hatte ihnen nach der offiziellen Eröffnung im Mai 2020 Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Selbstverständlich fanden alle Termine unter Einhaltung der geltenden Coronaregeln statt. ie W D r e t s t offwer k gemeinsam mit der GEG oder der AWG Biotonnen-Aktionen s t a t t in ihren Kommunen or- ganisieren. Ein weiteres (Dauer-)Thema war die Verunreinigung von Containerstandorten. In beiden Sitzungen lud der Unternehmensver- bund für den Spätsommer zu Infoveranstaltungen ins Zur Arbeitsgemeinschaft Abfall kamen die Akteure virtuell zusammen.

ImDialog 2021 23 Juni Tag der Daseinsvorsorge ES BRAUCHT MITARBEIT Gemeinsam für ein Spitzenprodukt Werben für sortenreine Bioabfälle (v.l.): Ute Lepper (Kom- potec), Georg Hellenkamp (Kompostwerk Warendorf), Rebecca Thurow und Andreas Meschede (beide GEG/AWG). Bei den Biotonnen-Aktionen gibt es ein Feedback in Am- pelfarben. Wer grün bekommt, hat alles richtig gemacht und wird gelobt. Es hat sich viel verändert, seitdem die Bio- tonne in den frühen 90er Jahren eingeführt wurde. Fehlwürfe und Störstoffe sind jedoch nach wie vor ein Thema. Sie landen nicht nur, aber leider immer wieder in der Bio- tonne. Nachdem 2020 nur eine einzige Biotonnen- Aktion des Unternehmensverbundes durch- geführt werden konnte, ging es im Frühjahr 2021 im Kreis Warendorf wieder zur Sache. Mit Ennigerloh und Ostbevern sind zwei neue Kommunen mit von der Partie. Die Ab- fallberatenden nutzen gern die Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger mit direktem Feedback an der Tonne über ihr Trennverhal- ten aufzuklären. roter Hinweis am Tonnengriff und die Ab- fuhr kann nicht erfolgen. Der Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni wurde genutzt, um kreisübergreifend auf die Stör- stoffproblematik aufmerksam zu machen. Der Unternehmensverbund mitsamt der Kom- postwerke hatte Vertreter der Presse zu einer Informationsveranstaltung nach Ennigerloh eingeladen. Hier gab es nicht nur theoreti- schen Input sondern auch die Möglichkeit, die Abläufe im Kompostwerk kennenzulernen. Die aussortierten Störstoffe zeigten dabei ein- drucksvoll, was alles fälschlich in der Biotonne entsorgt wird. Neben Folien und Metall sind vor allem Kaffeekapseln zu finden. Dabei gilt: Wer alles richtig macht bekommt einen grünen Anhänger. Bei wenigen Stör- stoffen erfolgt der Hinweis auf einem gelben Anhänger, bei schweren Fällen baumelt ein Klar ist: Nur, wenn alle mithelfen und reine Bioabfälle in die Tonne werfen, kann am Ende ein gütegesicherter Qualitätskompost entstehen, der die Böden im eigenen Garten und in der Landwirtschaft verbessert.

24 ImDialog 2021 Juni Vital-Projekte UMWELTBILDUNG AUF RÄDERN Die Wertstoffwerkstatt wird mobil Von der Arbeit der Wertstoffwerkstatt konn- te sich die Regierungspräsidentin der Be- zirksregierung in Münster, Dorothee Feller, im Juni bei einem Besuch in Ennigerloh selbst ein Bild machen. Einen ganzen Tag schaute sie sich gemeinsam mit dem Vor- stand des Vereins 8Plus-Vital.NRW bereits umgesetzte Projekte im Kreis Warendorf an. Der Auftakt fand in der Wertstoffwerkstatt statt. In der im Mai 2020 neu eröffneten Wertstoff- werkstatt wurde der Eingangsbereich mit Unterstützung der Förderung umgesetzt. Der gesamte Neubau inklusive des Bildungskon- zeptes kam bei den Besuchern gut an. Das war der richtige Rahmen, um das nächste Projekt des Unternehmensverbundes im Bereich Umweltbildung vorzustellen: Das Umweltbildungsmobil. Nach dem Projekt Neubau Wertstoffwerk- statt und der Umsetzung 2019/2020 war schnell die Idee geboren, gemeinsam mit dem Regionalmanagement ein weiteres Projekt zu planen. Bei ersten gemeinsamen Gesprächen im August 2020 war die Idee für eine mobile Umweltbildungsmöglichkeit schnell geboren. Sie konnte begeistern, so dass die Planungen vorangetrieben wurden. Die dazugehörige Projektskizze mit der Ausgestaltung des Fahrzeuges und der viel- fältigen Umweltbildungsmodule für alle vom Kindergarten bis ins Rentenalter stellte der Unternehmensverbund im Februar 2021 den Vorständen von GT8 und 8Plus-Vital. NRW vor. Das Umweltbildungsmobil soll unter ande- rem auf Märkten in den Kreisen Gütersloh und Warendorf stehen und über richtige Abfalltrennung, die Wiederverwendung und viele weitere Themen aufklären. Je nach Wetter können die Gespräche vor dem Mobil oder auch in einer Sitzecke im Inne- ren stattfinden. Außerdem werden Lernmo- dule an Bord sein, die die Wertstoffwerk- statt direkt auf den Schulhof bringen. Das Angebot soll die bisherige „Sortieranlage für Kinder“ jedoch nicht ersetzen, sondern ergänzen. Mit QR-Code und App werden auch aus den Recyclinghöfen außerschuli- sche Lernorte, auf denen sich der Weg des Abfalls zurück in den Kreislauf nachverfol- gen lässt. Im Zuge der Förderung durch 8Plus-Vital. NRW und GT8 wird nicht nur die Anschaf- fung und Ausstattung des Umweltmobiles mit 65 Prozent gefördert, sondern auch die notwendige personelle Aufstockung un- terstützt. Ziel ist es nicht nur, die Umwelt- bildung in die Kommunen zu bringen. Das Projekt soll nach und nach um weitere Bau- steine erweitert werden.

26 ImDialog 2021 Juli Unternehmensportrait DAS ZEMENTWERK ENNIGERLOH Partner der Region HeidelbergCement ist einer der weltweit größten Hersteller von Baustoffen. Das fast 150jährige Unternehmen produziert mit 53.000 Mitarbeitern an 3.000 Standorten in über 50 Ländern vor allem Zuschlagstoffe, Zement und Transportbeton. In Ennigerloh steht eines von zehn Zementwerken, die HeidelbergCement in Deutschland betreibt. Seit seiner Gründung im Jahr 1909 als An- neliese Portland-Cement und Wasserkalk- Der Kalkstein für die Zementherstellung wird im nahe- gelegenen Steinbruch gewonnen. werke AG wurde das Werk Ennigerloh im- mer wieder technisch weiterentwickelt und modernisiert. Technischer Fortschritt und der Einsatz moderner Maschinen machen es möglich, dass das Werk heute über mo- dernste Arbeitsprozesse verfügt. Neben den Arbeitsplätzen der eigenen 140 Mitarbeiter sichert das Werk vor Ort indirekt mehrere hundert Arbeitsplätze bei Zulieferfirmen, bei Dienstleistern und im Handel. Regionale Verbundenheit beschränkt sich aber nicht nur auf wirtschaftliche Aspekte. Der Stand- ort engagiert sich auch bei Vereinen, un- terstützt kulturelle Projekte und kooperiert sehr eng mit Umweltschutzverbänden. Zement ist ein Produkt aus natürlichen Rohstoffen. Um den Ausgangsstoff, den Kalkstein abzubauen, sind Eingriffe in die Natur unumgänglich. Sämtliche Maßnah- men werden im Vorfeld mit den zuständi- gen Behörden abgestimmt und die Abbau- flächen nach Beendigung der Arbeiten als landwirtschaftliche Nutzflächen oder der Natur zurückgegeben. Umweltschutz bedeutet auch einen gewis- senhaften Umgang mit Ressourcen. So wer- den mit der Senkung des Klinkeranteils, einem Zwischenprodukt bei der Zementher- stellung, wertvolle Ressourcen eingespart. Das geschieht durch die Zugabe von Kalk- stein, Hüttensand und anderen Sekundär-

ImDialog 2021 27 Juli Unternehmensportrait Das Zementwerk wurde bereits im Jahr 1909 von der Anneliese Portland-Cement und Wasserkalkwerke AG in Ennigerloh gegründet und technisch immer wieder weiterentwickelt. rohstoffen, die als Nebenprodukte in Indus- triezweigen, wie z.B. der Stahl- und Papier- industrie, entstehen. Bei der Verwendung von Sekundärbrenn- stoffen, z.B. Altreifen und Kunststoffresten, kann der Einsatz von Primärbrennstoffen verringert und gleichzeitig Abfall energe- tisch verwertet werden. Dieses Bündel an innovativen Maßnahmen trägt auch mit dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Zusätzlich verfügt das Zementwerk über eine moderne Anlagentechnik, mit der die Abwärme beim Brennprozess optimal genutzt und so weitere Energie eingespart wird. Zeitgemäße Filteranlagen zusammen mit Anlagen zur Reduzierung von Stick- stoffverbindungen und Schwefeldioxid sorgen für sehr geringe Immissionen. Die Grenzwerteinhaltung aller Emissionen wird permanent extern überwacht. BETON IN ZUKUNFT CO2-NEUTRAL HeidelbergCement will bis 2030 seine CO2-Emissionen weiter senken. Erreicht werden soll dies unter anderem durch die Maximierung des Einsatzes alter- nativer Brenn- und Sekundärrohstoffe, Optimierung des Produktmixes sowie die Effizienzverbesserung der Werke. Bis spätestens 2050 soll es auch einen CO2-neutralen Beton auf dem Markt geben. In diesem Zusammenhang forscht HeidelbergCement intensiv in zahlreichen Projekten an den Möglich- keiten der Abscheidung, Verwertung und Speicherung von CO2.

28 ImDialog 2021 Juli Technik und Innovation NEUE BRENNSTOFFQUALITÄT Veränderung am Absatzmarkt für Ersatzbrennstoff führt zu Erweiterung der EBS-Anlage Durch die Umbau- und Modernisierungsmaß- nahmen in einem regionalen Zementwerk ist dort der Einsatz von einem weniger hochkalo- rischen Brennstoff möglich geworden. Der bisher in Ennigerloh hergestellte „Fluff“ trägt die interne Produktbezeichnung ECO 20. Aufgrund der Qualitätsanforderung der Zementindustrie ist eine Herstellung nur aus den Abfällen der Gewerbeabfalllinie möglich. Bereits im letzten Jahr starteten die Planun- Die Bauteile für die Erweiterung und der EBS-Anlage wer- den geliefert. Damit gibt‘s demnächst auch „ECO70“. gen für Umbauarbeiten in der Feinaufberei- tung der EBS-Anlage zur Herstellung einer weiteren Brennstoffqualität: ECO 70. Los ging es dann im Sommer 2021. Das Ziel: Auch das Material der Hausmülllinie zur Produktion von Brennstoff nutzen zu kön- nen und in dem betreffenden Zementwerk einzusetzen. Damit wird die Absatzsituation flexibler gestaltet und die Nachhaltigkeit verbessert. Bisher wurde der ersatzbrenn- stoff-geeignete Anteil aus Hausmüll in der Grobaufbereitung behandelt und in Ersatz- brennstoffkraftwerken und Müllverbren- nungsanlagen eingesetzt. Für die Erweiterung der Hausmülllinie wur- den die vorhandene NIR-Technik (Nah-Inf- rarot-Spektroskopie) sowie ein vorhandener Zerkleinerer überholt. Eine Ersatzinvestition in einen neuen Nachzerkleinerer in der Gewerbemülllinie machte das möglich. Die NIR-Technik befreit das Material von schad- stoffhaltigen Kunststoffen. Es folgt ein Trans- port in den Zerkleinerer und von dort über ein Rondell aus Förderbändern in die Höhe, um über die bestehende Technik zur Verladung zu gelangen. Zwei so genannte Walking-Floor- Fahrzeuge sorgen für die kontinuierliche Belieferung des Zementwerkes. Der modulare Aufbau der Anlage ermöglicht zukünftige Erweiterungen der Produktion für sich ändernde Absatzmärkte.

ImDialog 2021 29 Pluspunkt Klimaschutz Die Hilfsbereitschaft in den Kreisen Gütersloh und Waren- dorf und im Unternehmensverbund nach der Flutkatastro- phe Mitte Juli ist riesig. Bei uns laufen die Fäden zusammen: Wir freuen uns über jede Spende, über das große Engage- ment beim Sammeln, Reinigen und Prüfen von Elektroge- räten und bei den vielen, vielen Touren in die betroffenen Regionen. Es ist ein unbeschreiblich tolles Gefühl auf eine so große Hilfsbereitschaft von allen Seiten zu treffen und diese dann nur noch in die richtigen Bahnen zu lenken.“ Organisieren die Fluthilfe im Unternehmensverbund (v.l.): Martin König, Anlagenbetrieb/Technik Frank Hengstermann, Kaufmännischer Leiter Carolin Bredenhöller, Unternehmenskommunikation Johanna Weppel, ASA e.V.

30 ImDialog 2021 Juli Fluthilfe RIESIGE RESONANZ Spendenaufrufe für die Flutregion in Ahrweiler Die Flutkatastrophe im Juli hat vielen Fami- lien die Existenz und mehr als 180 Menschen sogar das Leben genommen. Mit Unglauben haben auch die Menschen in den Kreisen Wa- rendorf und Gütersloh die Bilder und Berichte verfolgt. Wie groß die Hilfsbereitschaft ist, zeigte sich in verschiedenen Spendenaktio- nen zugunsten der Flutregion. Schon kurz nach der Flutkatastrophe rief der Un- ternehmensverbund gemeinsam mit den Kreis- verwaltungen Gütersloh und Warendorf sowie den gemeinnützigen Vereinen HORIZONTE und Pro Arbeit zum Spenden von Elektrogeräten, Küchenmöbeln und Stühlen auf. Die Reso- nanz war riesig. Bevor die Elektrogeräte in die Region transportiert wurden, durchliefen sie einen Sicherheitscheck. Dabei wurden die Elektriker des Unternehmensverbundes und HORIZONTE von ehrenamtlichen Fachleuten unterstützt. Kolleginnen und Kollegen putz- ten abgegebene Kühlschränke und Wasch- maschinen, so dass alles vor Ort direkt zum Einsatz kommen konnte. Bei einem zweiten Spendentag im September kamen nochmals große Mengen zusammen, darunter auch Bald geht‘s los: am Standort von HORIZONTE werden die sauberen und geprüften Elektrogroßgeräte verladen.

ImDialog 2021 31 Juli Fluthilfe Gemeinsam haben die Elektriker und Horizonte- Mitarbeiter die Geräte auf Sicherheit geprüft (v.l.): Hans Steffens, Christian Sudbrock, Ralf Kuhn, Dirk Haberecht, Hubert Kokenkemper und Nural Yildiz. Was vor Ort fehlte, waren einfache Einrichtungsgegen- stände wie Tische und vor allem Stühle. Hier kommt eine ganze Lkw-Ladung an. viele Heizgeräte, die für die kalte Jahreszeit gezielt gesucht wurden. Der Transport in die Flutregion war eine logistische Herausforderung. Gleich zu Beginn entstanden enge Kontakte, so dass neben ei- nem Spendenlager auch direkt hilfsbedürftige Haushalte angefahren werden konnten. Insge- samt wurden drei Lkw-Ladungen (7,5 Ton- nen) Elektrogeräte ins Ahrtal nach Schleiden Gmünd, Dernau und Ahrweiler transportiert sowie einige Fahrten per Pkw und Anhän- ger zu Spendenempfängern unternommen. Weitere drei volle Lkw-Ladungen mit Klein- möbeln, Stühlen und anderen Sachspenden fanden den Weg ins Ahrtal. Auf dem Rückweg nahmen die Lkw jeweils Müll aus dem Spen- denlager mit zurück nach Ennigerloh, was den Organisatoren vor Ort eine große Hilfe war. Bei der Entsorgung unterstützte außerdem ein so genannter Hakenlift, der Container mit Abfällen aus dem Ahrtal und aus Hagen im Sauerland abtransportierte. Bei allen Aktionen war ein großer Teil der Belegschaft des Unter- nehmensverbundes ehrenamtlich im Einsatz. UNSERE ARBEITSZEIT FÜR AHRWEILER 49 Kolleginnen und Kollegen des Unter- nehmensverbundes spendeten über 490 Stunden, die Geschäftsführung stockte auf. Summe: 20.000 Euro. Unter anderem genutzt für: - 3 Familien mit 8 Kindern in Erftstadt zum Schulstart (500 Euro pro Kind) - 3 Familien in Schleiden Gmünd für Teil der Entsorgungsrechnung „Flutschlamm“ (je 1.000 Euro) - 100 Ölradiatoren (3.500 Euro) - 10 Kindergärten und 2 Förderschulen (je 500 Euro)

32 ImDialog 2021 August Bienenschmaus WIR BLÜHEN AUF MIT BIENENSCHMAUS Der Unternehmensverbund verschenkt 5.000 Tütchen Blumenmischung Im Frühjahr hat der Unternehmensverbund 5.000 Tütchen Bienenschmaus, also Samen für eigene Blühflächen, an die Kundinnen und Kunden auf den Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten in beiden Kreisen ver- teilt, um dem Insektensterben entgegen- zuwirken. An den Entsorgungspunkten Ennigerloh und Gütersloh sowie an den Recyclinghöfen in Telgte und Schloß Holte- Stukenbrock sind Blühflächen entstanden, Die Biene von den Samentütchen begrüßt übrigens auch die Besucher des Entsorgungszentrums: Sie summt auf dem neuen Eingangsschild. um einen auf die Ansprüche heimischer In- sekten angepassten Lebensraum zu schaffen. Die Blühflächen dienen dem Erhalt und der Förderung der Artenvielfalt. Sie geben Insek- ten und Bienen Nahrung und sind Lebens- und Rückzugsort für viele Pflanzen- und Tierarten. Im Winter dienen die Blühflächen den Tieren als Überwinterungsmöglichkeit. Durch das Summen und Surren der Insekten werden außerdem Vögel geschützt, da Insek- ten für viele Vogelarten eine Nahrungsquel- le sind. Durch das Insektensterben sind auch viele Vögel gefährdet. Der Mensch hat einen großen Einfluss auf die Natur und Umwelt und ist nicht uner- heblich für das Artensterben verantwortlich. Um dem entgegen zu wirken, kann sich jeder Mensch für den Umwelt- und Artenschutz einsetzen. Beispielweise können aktiv Blüh- flächen im Garten eingesät werden – und das sogar, ohne Samen zu kaufen! Unsere betriebseigene Gärtnerin macht’s vor: Ein- fach Samen aus bestehenden Blumen (z.B. Sonnenblumen) entnehmen, diese trocknen und dann im Frühjahr aussäen. Ganz ein- fach und auch ein tolles Geschenk für Freun- de und Familie! Jeder Quadratmeter zählt!

ImDialog 2021 33 August Kurz notiert GEG BETREIBT DEN EP GÜTERSLOH Pro Jahr kommen über 50.000 Anliefernde zum Entsor- gungspunkt in Gütersloh. Der Betrieb des Entsorgungspunktes in Gütersloh ist im Sommer in Gänze an die GEG übertragen worden, nachdem zuvor die Stadt Gütersloh und die GEG gemeinsam den Standort betrieben hatten. Dazu haben die Stadt und die GEG sich entschlossen, um Ent- sorgungsaufgaben und Abläufe optimieren zu können und Synergieeffekte zu erzielen. Der Entsorgungspunkt Gütersloh wurde 2012 in Betrieb genommen. Inzwischen kommen über 50.000 Bürger pro Jahr, um Abfälle und Wertstoffe abzugeben. Samstags ist am meisten los, obwohl die Öffnungszeit am kürzesten ist: Hier kommen durchschnittlich 230 Kunden. ERSTMALS TEAM BEIM STADTRADELN 18 Kolleginnen und Kollegen bildeten das „Team Entsorgungszentrum“, welches im fest- gelegten Aktionszeitraum vom 29. Mai bis 18. Juni möglichst oft das Fahrrad/E-Bike für den Weg zur Arbeit genutzt hat und so 4.140 Kilo- meter erradelte. Im Kreis Warendorf, wo sich rund 700 Teams und über 5.000 Radlerinnen und Radler für die Aktion angemeldet hatten, bedeutete diese Leistung immerhin Platz 89, bezogen auf die Stadt Ennigerloh wurde mit dem 11. Platz nur ganz knapp der angepeilte Top-Ten-Platz verpasst. Team-Kapitän Michael Dierkes hofft im kommenden Jahr auf noch mehr Kolleginnen und Kollegen, die sich gerne auf zwei Rädern an der frischen Luft bewegen und so etwas für die eigene Gesundheit tun. OPTIMIERUNG DER LOGISTIK Die logistischen Aufgaben, also Sammlung von Bio- und Hausmüll, Altpapier und E- Schrott, und das Behältermanagement, sind im Unternehmensverbund auf mehrere Ge- sellschaften verteilt: die AWG Kommunal, die ECOWEST und die KEG (Krumtünger Entsor- gung GmbH). Ab dem 1.1.2022 werden diese logistischen Aufgaben bei der KEG gebün- delt. Die bisherigen Gesellschaftsanteile der KEG hat die AWG Kommunal übernommen und ist nun 100%iger Gesellschafter der KEG. Diese Umstrukturierung dient dazu, die logistischen Leistungen in Bezug auf den Klimaschutz zu optimieren und zentraler Ansprechpartner für die Städte und Gemein- den zu sein.

34 ImDialog 2021 August Kurz notiert „KINDER SIND ZUKUNFT“ Kinder sind unsere Zukunft – aus diesem Grund liegt es dem Unternehmensverbund am Herzen gezielt alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- mer zu unterstützen, die bei ihren Schulkindern von der 1. Klasse bis zum Abitur, ein Bildungs- defizit befürchten. Durch den Distanzunterricht während der Corona-Pandemie stieg die An- spannung in den Familien. Hier setzt die Hilfe des Unternehmensverbundes an: Neben der Mehrbelastung durch die veränderte Arbeits- und Lernsituation sollte zumindest die Sorge der fehlenden Förderung durch einen qualifizierten Schulunterricht genommen werden. Im Februar wurde daher durch eine Mitarbeiterbefragung der Bedarf an Nachhilfeunterreicht und/oder Endgeräten zur Teilnahme am Distanzlernen erhoben. Insgesamt zehn Familien haben sich auf diesen Aufruf gemeldet. Die zusammen 14 Kinder konnten sich über eine Unterstützung zum Nachhilfeunterricht in bis zu drei Haupt- fächern sowie bei der Anschaffung von Hard- ware freuen. NEUE BOXEN FÜR ALTE GERÄTE 13 MAL MÜLL GESAMMELT Andreas Meschede und Simone Marquardt testen die neue Wertstoffbox. Die Kinder der Lambertusschule sind professionell ausge- stattet für ihre Abfallsammlung. Werther hat jetzt auch Wertstoffboxen: Hier können an drei Standorten defekte Elektrokleingeräte eingeworfen werden. In den Restmüll gehören kaputte Rasierer oder Toaster nicht. Mit der wohnortnahen Entsor- gungsmöglichkeit dämmt die GEG die ille- galen Sammlungen von Altgeräten ein. Die umweltgerechte Entsorgung und eine Rück- gewinnung von Rohstoffen sind über diesen Weg gewährleistet. Im Kreis Gütersloh stehen insgesamt 71 Wertstoffboxen. Die Lambertusschule in Drensteinfurt hat im Frühjahr 2021 fleißig Abfälle aus der Umwelt gesammelt. Insgesamt haben 2021 in den beiden Kreisen 13 Sammelaktionen stattgefunden. Der Unternehmensverbund hat die verschiedenen Aktionen mit 1.995 Müllsäcken, 636 Warnwesten für Kinder und Erwachsene und 946 Handschuhen für Kin- der und Erwachsene unterstützt. Die meisten Abfälle wurden über die Freikontingente der Städte und Gemeinden entsorgt.

ImDialog 2021 35 August Kurz notiert WERTSTOFFWERK- STATT GRATULIERT DER MAUS SPENDEN AN KINDERSCHUTZ- BUND Die Freude bei den beiden Kreisverbänden des Kinderschutzbundes in Gütersloh und Waren- dorf war groß: Je 1.000 Euro spendete der Un- ternehmensverbund an die beiden Organisatio- nen, die eine „Lobby für Kinder“ bieten. Zusam- mengekommen war die Summe bei der Weih- nachtstombola der ECOWEST, Entsorgungsver- bund Westfalen GmbH. Zwei gute Dinge ergän- zen sich hier: Im Unternehmensverbund werden die diversen Weihnachtsgeschenke, die von Kunden und Geschäftspartnern abgegeben werden, zur Seite gestellt und mit Losnummern versehen. Am Jahresende 2020 konnte dann je- der Mitarbeiter Lose kaufen und die Geschen- ke gewinnen – dieses Mal auf Abstand. „So haben auch Kolleginnen und Kollegen ohne direkten Kundenkontakt eine Chance auf ein Geschenk“, erläutert Geschäftsführer Thomas Grundmann. Der Unternehmensverbund hatte zum jeweils runden Betrag aufgestockt. Heinrich Berkhoff nimmt die Spende in Ahlen von Tho- mas Grundmann entgegen. Die Wertstoffwerkstatt, der außerschulische Lernort der AWG und GEG, hat es sich nicht nehmen lassen, am 50. Maus-Geburtstag der Maus ein kleines Geschenk zu machen. Am 7. März 1971 lief die erste Sendung „Lach- und Sachgeschichten“ im Fernsehen und 50 Jahre später ist die Maus immer noch bei Jung und Alt beliebt. Die Maus hat zum Geburtstag einen Video-Rundgang durch die Wertstoff- werkstatt geschenkt bekommen, der auf der extra dafür eingerichteten Website hochge- laden worden ist. Das Entsorgungszentrum ECOWEST ist der Maus sehr verbunden, denn seit 2012 kommen jedes Jahr zahlreiche Kin- der zum Maustüröffnertag am 3.10. nach Ennigerloh. Nach einer Corona-Pause im Jahr 2020 kamen dieses Jahr wieder Kinder, um hinter die Kulissen zu schauen. Das geht aber auch online, denn 2013 hat die Maus sogar das Entsorgungszentrum besucht und eine Sach- geschichte gedreht, die hier abrufbar ist: Per QR-Code geht‘s direkt zur Sachgeschichte mit Malin vom Maus-Team. Martina Pavey und Burkhard Martin freuen sich in Gütersloh.

36 ImDialog 2021 Sonderthema Klimabilanz KLIMASCHUTZ IST ZUKUNFT Unternehmensverbund legt sechste Bilanz vor Klimaschutz ist eines der wichtigsten Zu- kunftsthemen, und das nicht erst seit ges- tern. Darum hat der Unternehmensverbund bereits im Jahr 2010 seine erste Klimabilanz vorgelegt und diese Zahlen im Zweijahres- rhythmus neu ermitteln lassen. Jetzt liegen die Ergebnisse der Klimabilanz 2020 vor, die auf den folgenden Seiten veröffentlicht werden. Zukünftig wird die Klimabilanz alle zwei Jahre auch fester Bestandteil des Sta- tusberichtes sein. Wie energieeffizient arbeitet die Abfall- wirtschaft in den Kreisen Gütersloh und Wa- rendorf? Und wie und womit kann der Un- ternehmensverbund mit dazu beitragen, die Vermeidung von klimaschädlichen CO2- Emissionen zu erreichen? Und vor allem: In Seit 2010 liegt die Klimabilanz vor. Ab sofort ist sie alle zwei Jahre fester Bestandteil des Statusberichtes ImDialog. welchem Maß? Angesichts der vielen Berei- che, die die Arbeit von AWG, GEG und ECO- WEST umfassen, sind Antworten auf diese Fragestellung nicht einfach zu finden. Neben der Mechanisch-Biologischen Abfallbehand- lungsanlage (MBA) im Entsorgungszentrum in Ennigerloh gehören die Herstellung von Kompost und Biogas aus Bioabfällen sowie der Betrieb und die Nachsorge für Deponien in beiden Kreisen zum Auftrag des Unter- nehmensverbundes. An geeigneten Stellen wird Energie gewonnen, sei es durch Pho- tovoltaik oder durch die Verstromung von Biogas und Deponiegas. Außerdem müssen die Recyclinghöfe und Entsorgungspunkte genauso in die Rechnung einbezogen wer- den wie die Effekte, die zum Beispiel durch getrennte Sammlung oder die Aufbereitung der Abfälle erzielt werden. Eine Mammut- aufgabe. Daher betrachtet das iba, Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft und Energietechnik GmbH in Hannover, alle Geschäftsbereiche des Unternehmensverbundes ganzheitlich und errechnet, wie viel Tonnen CO2-Emissionen im untersuchten Zeitraum eingespart wur- den. Herzstück ist dabei die mechanische und biologische Abfallbehandlung, deren Wirkungsgrad sich durch technischen Fort- schritt laufend verbessert und der jeweils neu ermittelt wird. Da die Zahlen alle zwei Jahre erhoben werden, macht es sie ver- gleichbar. Ein Rückblick ist möglich und eine Entwicklung ist klar ablesbar. In Richtung Klimaschutz, für unsere Zukunft.

ImDialog 2021 37 Sonderthema Klimabilanz Energiemix – Was ist das? Täglich liefert uns ein Energieversorger Strom. Dieser Strom stammt aus verschie- denen Energiequellen. Zurzeit tragen Was- serkraft, Biomasse, Wind, Solar, Kernener- gie und fossile Brennstoffe dazu bei, dass wir immer ausreichend Energie zur Verfü- gung haben. Unser Strom ist also ein Mix aus verschiedenen Energiequellen. Das Fraunhofer-Institut hat ermittelt, dass aktuell der Anteil der erneuerbaren Ener- gien bei ca. 50 % des erzeugten Stromes liegt. Dies wird sich in Zukunft ändern. Der Anteil erneuerbarer Energieträger wird zunehmen, da Kraftwerke für fossile Brennstoffe sukzessive abgeschaltet wer- den. Diese Veränderungen im Energiemix werden sich auch in unseren zukünftigen Klimabilanzen widerspiegeln. Was ist ein CO2-Äquivalent? Verschiedene Prozesse führen in unse- rer Umwelt dazu, dass unterschiedliche Gase entstehen. Einige dieser Gase haben Auswirkungen auf den Treibhauseffekt. Da je Prozess nicht identische Gase in die Umwelt gelangen, ist es nötig, die Effekte miteinander vergleichbar zu machen. Um den Treibhauseffekt unterschiedli- cher Prozesse vergleichbar darstellen zu können, werden in den Klimabilanzen die Werte der verschiedenen Gase zu CO2-Äquivalenten umgerechnet. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das Gremium der Verein- ten Nationen, das eine wissenschaftliche Bewertung des Klimawandels sicher- stellen soll, hat sich darauf geeinigt, dass der Beitrag zum Treibhauseffekt durch Summenbildung der treibhauswichtigen Wirkungen berechnet wird. Was bedeutet die Bezeichnung CO2-Äquivalent/Jahr? Der Beitrag zum Treibhauseffekt, egal ob Belastung oder Entlastung, wird durch Summenbildung der treibhaus- wichtigen Wirkungen berechnet. Diese Summe stellt den Beitrag zum Treib- hauseffekt für einen Prozess dar. Dieser Prozess, wie z. B. unsere mechanisch- biologische Abfallbehandlung, wird aber nicht einmal durchlaufen, sondern jeden Tag. Um den Treibhauseffekt der Abfallbehandlung für die Klimabilanz bestimmen zu können, werden die CO2- Äquivalente für ein Jahr berechnet. Mit dieser Summenbildung werden Verän- derungen in jeder folgenden Klimabi- lanz sichtbar.

38 ImDialog 2021 Sonderthema Klimabilanz GUTES KLIMA AUF KREISEBENEN KLIMABILANZ DER ABFALLWIRTSCHAFT IN DEN KREISEN WARENDORF UND GÜTERSLOH Wie klimafreundlich beide Kreise tatsächlich sind, wurde im Auftrag der Abfallgesellschaften für 2020 seit 2010 in Folge untersucht*. Durch alle Maßnahmen der Abfallwirtschaft von AWG/ GEG/ECOWEST am Standort Ennigerloh sowie in den Kreisen Warendorf und Gütersloh wurden ins- gesamt ca. 103.000 t CO2-Emissionen eingespart. * Quelle: iba Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft und Energietechnik GmbH, Hannover Anteil daran hatte die Abfallbehandlung in der MBA Ennigerloh mit 29%. Alle Maßnahmen und Anlagen am Standort Ennigerloh hatten zusammen einen Anteil von ca 46% an der erreichten CO2-Einsparung von AWG und GEG. Deponiegas + Verstromung Produzierter Strom aus Deponiegas der BHKW Ennigerloh, Westerwiehe und Halle-Künsebeck. Verwertete Deponiegasmenge: Erzeugter Strom: Biogas + Kompostierung Produzierter Strom aus Biogas der Vergärungsanlagen in Ennigerloh und Gütersloh. Verwertete Biogasmenge: Erzeugter Strom:

ImDialog 2021 39 Sonderthema Klimabilanz Durch die energetische Verwertung von EBS, Altholz, Biogas und Sperrabfall wurden nach Abzug aller Eigenverbräuche insgsamt ca. 120 Mio. kWh Strom und 117 Mio. kWh Fern- wärme erzeugt. Das entspricht einem Bedarf von 71.000 (Strom) und 20.000 (Wärme) Einwohnern. Umgerechnet kann durch die Abfallverwer- tung der Strombedarf von ca. 11% der Bevöl- kerung aus beiden Kreisen gedeckt werden. Photovoltaik + Solarenergie Produzierter Strom der Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäuden im Entsorgungszentrum (seit 2010) sowie den Deponien Westerwiehe I und II ab 2013. Brennstoffproduktion MBA Abnahmemenge von Ersatzbrennstoffen der MBA Ennigerloh. Abnehmer: Kraftwerke, Zementwerke, Sonstige * inklusive Trockenstabilat

40 ImDialog 2021 Sonderthema Klimabilanz KLIMABILANZ DER MBA KLIMABILANZ DER MECHANISCH-BIOLOGISCHEN ABFALLBEHANDLUNG AM STANDORT ENTSORGUNGSZENTRUM ECOWEST IN ENNIGERLOH Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung ist eine zukunftsweisende und effiziente Verwer- tungstechnologie. Sie basiert auf der Idee, den Abfall durch mechanische Aufbereitung zuerst in Einzelfraktionen (z. B. Kunststoffe, Metalle, Holz, Inertstoffe und biologisch abbaubare Feinfraktion) aufzuteilen und diese danach einem Behandlungs- bzw. Verwertungsverfahren zuzuführen. In der MBA wird die biologisch abbaubare Feinfraktion durch Vergärung oder Rotte soweit behandelt, dass sie als Deponat umweltgerecht und emissionsarm abgelagert werden kann oder für eine weiterge- hende Verwertung stabilisiert wird. Die trockenen Materialien mit überdurchschnittlich hohem Ener- giegehalt werden zu Ersatzbrennstoffen (EBS) auf- bereitet und für die Strom- und Wärmeerzeugung in Kraft- und Zementwerken energetisch verwertet. Quelle: ASA e.V. Energieeffizienz der MBA - Primärwirkungsgrad Netto-Primärwirkungsgrad in %. elektrisch thermisch/Fernwärme 40 30 20 10 0 7,9 11,9 12,1 17,1 16,7 19,5 21,6 22,2 19,5 19,4 17,2 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Energieeffizienz der MBA – Zielenergie Netto-Primär-Zielenergie in kWh / Tonne Input (Abnehmer) Abwärme: Fernwärme: Abwärme: 6 Fernwärme :6 Abwärme: Fernwärme: 8 Ges.: . kWh/t Ges.: . kWh/t Ges.: . kWh/t Zementwerke/Kraftwerke Strom MVA Strom MVA Wärme EBS Kraftwerke Strom EBS Kraftwerke Wärme

44 ImDialog 2021 September Nachhaltigkeit TESTLAUF AM HANG Innovative Befestigungslösung wird erprobt Vollständig verfüllte, rekultivierte De- ponieflächen sind ideale Standorte für Photovoltaik-Anlagen. Es gibt keine Ver- schattung durch hohe Bäume und die Fläche kann nachhaltig genutzt werden. Der Unternehmensverbund betreibt be- reits zwei Anlagen auf den ehemaligen Hausmülldeponien in Rietberg-Westerwie- he. Eine Analyse ergab, dass die südliche Böschung der Zentraldeponie in Enniger- loh bestens für Photovoltaik geeignet ist, allerdings stellt die Neigung des Geländes eine Herausforderung dar. Gemeinsam mit einem Anbieter für Freiland-Photovoltaik-Anlagen haben die Techniker des Unternehmensverbundes Der Modultisch am Hang wird mit einer besonderen Tech- nik außerhalb des Deponiekörpers verankert. dafür eine Lösung gefunden, die jetzt in ei- nem Testfeld erprobt wird. Die Baugeneh- migung für das Probefeld hat die Bezirks- regierung Münster erteilt. Das ist wichtig, denn auch der spätere Bau einer Anlage ist genehmigungspflichtig. So ist die Behörde direkt mit im Boot. Die Unterkonstruktion wird nicht, wie nor- malerweise üblich, in den Boden gerammt, sondern auf schweren Schienen gelagert, die auf der Böschung liegen. Am unteren Ende wird außerhalb der eigentlichen Deponiefläche ein Widerlager aus Beton eingebaut, so dass die Schienen nicht ab- rutschen können. Während des Tests wird untersucht, wie sich die Module bei Wind verhalten. Wenn es stark weht, entstehen Sogkräfte, die die ganze Konstruktion an- heben könnten. Für den Test werden zwar echte Module verwendet, die Fläche wird aber noch nicht an das Stromnetz ange- schlossen. Bei der relativ kleinen Probeflä- che wäre der Aufwand dafür zu hoch. Nach rund drei bis sechs Monaten steht fest, ob das innovative Befestigungssys- tem so funktioniert, wie es nach den Pla- nungen zu erwarten ist. In den Testlauf investiert der Unternehmensverbund rund 35.000 Euro. Erst im Anschluss werden die tatsächlichen Flächen festgelegt, auf denen dann eine Photovoltaikanlage entstehen kann. Dafür wiederum muss dann unter anderem ein aufwendiges Windgutachten erstellt werden.

46 ImDialog 2021 September Entsorgungspunkt Süd ENTSORGUNG KOMPLETT Drei Punkte decken Kreisgebiet ab An fünf Wochentagen kann der Service ge- nutzt werden. Für kleine Anlieferungen wer- den Pauschalen erhoben, für größere Anlie- ferungen wird auf der Waage das Gewicht ermittelt und anschließend abgerechnet. Vie- le Dinge wie Elektroaltgeräte oder Altpapier können in Lintel kostenlos entsorgt werden. Am Entsorgungspunkt gibt es außerdem eine kostenlose Staubsaugerstation. Das ist ein Service, den der Unternehmensverbund bereits an mehreren Standorten anbietet und der gern genutzt wird. Der Entsorgungspunkt Süd in Lintel deckt die südliche Lücke im Angebot der GEG an alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Gütersloh ab. Neben den Standorten in Halle-Künsebeck (Entsorgungspunkt Nord) und Gütersloh ist er seit Anfang Oktober die dritte Anlaufstelle für Entsorgung, auch für das Kleingewerbe, unabhängig vom Wohnort der Kundinnen und Kunden. n d Entso r g höfe u g n i l c y c e R der G E G u n g s p u n k te Es hatte lange gedauert, das Entsorgungsangebot flächen- deckend komplett zu machen. Denn am zuvor ausgewähl- ten Standort für den Süden ließ sich das Bauvorhaben nicht umsetzen. Ein neues Grundstück musste gefun- den werden. Auf rund 5.000 Quadratmetern ist im Ortsteil Lintel jetzt ein moderner Hof ent- standen, der im Einzugsgebiet von Rheda- Wiedenbrück und Rietberg liegt. Der Entsor- gungspunkt ergänzt in Rheda-Wiedenbrück das Angebot des Vereins Pro Arbeit, der einen Recyclinghof betreibt und den Schwerpunkt auf die Wiederverwendung legt. Die GEG macht ein Angebot zur Entsorgung – größere Mengen können auf dem großzügigen Ent- sorgungspunkt einfach gehändelt werden, der Rundkurs macht ein bequemes Befahren möglich. Rund 750.000 Euro hat die GEG in den Entsorgungspunkt Süd investiert. Die umfangreichen Öffnungszeiten bieten die Möglichkeit, Abfälle flexibel zu entsorgen: Gabriele Zielinski ist fest im Team des neuen Entsorgungs- punktes Süd. Sie öffnete am ersten Betriebstag das Tor.

47 ImDialog 2021 September Klärschlammkooperation OWL IN ZUKUNFT GUT ENTSORGT Strategischer Partner für Klärschlamm gesucht Die 47 Gesellschafter der Klärschlammver- wertung OWL GmbH (KSV OWL) haben zum Jahresende 2020 einstimmig die notwendi- gen Vergabeverfahrensunterlagen freigege- ben und im Anschluss veröffentlicht. Damit ist einer der größten Aufträge der kommuna- len Entsorgung in dreistelliger Millionenhö- he in den Markt gegeben und ein wichtiger Impuls für Wirtschaft und Umwelt gesetzt worden. In der KSV OWL haben sich über die Gesellschafter 78 Gemeinden, Städte, Kreise sowie Wasser- und Zweckverbände aus den Regierungsbezirken Detmold und Arnsberg sowie Niedersachsen zusammengeschlos- sen, um gemeinsam langfristig, nachhaltig und wirtschaftlich ihre Klärschlämme zu entsorgen. Die KSV OWL sucht über ein Verhandlungs- verfahren mit vorgeschaltetem Teilnahme- wettbewerb einen sogenannten strategi- schen Partner, der mit ihr zusammen über ein gemeinsames Tochterunternehmen ab 2024 die Klärschlämme bis 2043 entsorgt. Das zukünftige Unternehmen wird eine Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) planen, bauen und betreiben. Der Teilnah- mewettbewerb wurde im Sommer abge- schlossen, so dass inzwischen das umfang- reiche Verhandlungsverfahren gestartet ist. Durch die Langfristigkeit des Vertrages gewährt die Kooperation eine große Pla- nungssicherheit für die Auslastung der gemeinsamen Anlage. Die gemeinsame Ent- sorgung beginnt 2024 mit dem strategischen Für verlässliche Entsorgung der Klärschlämme aus OWL sucht die Verwertungsgemeinschaft einen strategischen Partner. Partner. Ab 2029 sind alle Gesellschafter an der Klärschlammlieferung mit dann jährlich insgesamt 178.000 Tonnen Originalsubs- tanz beteiligt. Die Beteiligung der KSV OWL sichert die angemessene Berücksichtigung der Interessen der Bürgerinnen und Bür- ger. Neben dem Preis der Entsorgung in der gemeinsamen Anlage sind die Transport- kosten, der Umweltschutz und die Anlagen- technik wichtige Kriterien. Mit der Vergabe des Auftrags an den strategischen Partner rechnet die KSV OWL etwa Ende 2022.

48 ImDialog 2021 Oktober Gremien BREITE BASIS FÜR ENTSCHEIDUNGEN Wesentliche Entwicklungen im Jahr 2021 auf einen Blick Am 13. September 2020 haben in NRW die Kommunalwahlen stattgefunden, aufgrund derer es jeweils drei Neubesetzungen inner- halb der Gesellschafterversammlung der GEG und des Aufsichtsrats der AWG ab 2021 gibt. Der Aufsichtsratsvorsitzende der AWG, Dr. Herbert Bleicher, Umweltdezernent des Krei- ses Warendorf, ist geblieben. Seine ehemalige Stellvertreterin Dagmar Arnkens-Homann ist von Detlef Ommen abgelöst worden. Im Kreis Gütersloh führt Bernhard Altehülshorst weiter den Vorsitz der Gesellschafterver- sammlung. Auch hier hat sich die Stellvertre- tung geändert. Das Amt hat Birgit Niemann- Hollatz von Ursula Ecks übernommen. Seit 25 Jahren gibt es im Bereich Abfallwirt- schaft die enge Zusammenarbeit der Kreise Warendorf und Gütersloh. Diese Verbindung der beiden Kreise soll auf eine neue Stufe der Zusammenarbeit gehoben und die vor- handenen Gemeinsamkeiten sollen auch Die Mitglieder des Aufsichtsrates der AWG kamen im Sommer auf Abstand zusammen.

ImDialog 2021 49 Oktober Gremien Die Gesellschafterversammlung der GEG tagte im November im Kreishaus in Wiedenbrück. nach außen deutlich transparenter gemacht werden. So sollen die Aufgaben der Umwelt- bildung, die Koordination der Abfallberatung, der Ausbau der Wiederverwendung sowie die von den Kommunen übertragenen Aufgaben in einer gemeinsamen Gesellschaft gebündelt werden. müssen. Maßgeblich hierfür ist das aktuell sehr niedrige Zinsniveau (siehe Seite 52 in diesem Statusbericht). WESENTLICHE ENTSCHEIDUNGEN DER GESELLSCHAFTERVERSAMM- LUNG DER GEG IN 2021: WESENTLICHE ENTSCHEIDUNGEN DES AUFSICHTSRATS DER AWG IN 2021: • Bau Halle auf Sortier- und Umschlagplatz: Oberflächenabdichtung der „Müllnase“ • Fortsetzung Zusammenarbeit mit Kompostwerk WAF bis mindestens Ende 2026 • Entgelte steigen. Grund dafür sind die Rückstellungen, die regelmäßig für die Deponienachsorge gebildet werden • Vergabe Baumaßnahme Steilwand in BHH: Aufbau Steilwand im Osten und Erhöhung der Abdichtung der Südböschung im DK-I-Bereich • Mandatierende Übertragung Betrieb Ent- sorgungspunkt Gütersloh von Stadt GT auf Kreis GT sowie der Sammlung Elektro- nikaltgeräte von den Kommunen des nörd- lichen Kreisgebietes Gütersloh (Borgholz- hausen, Halle (Westf.), Steinhagen, Versmold, Werther (Westf.)) auf den Kreis Gütersloh, der wiederum die GEG mit der Durchfüh- rung der Aufgaben beauftragt hat.

50 ImDialog 2021 Oktober Technik und Innovation CHEMISCHES RECYCLING SCHLIESST DEN KREISLAUF CARBOWEST-Geschäftsführer Haupts gibt Antworten Das Recycling von Kunststoffen geschieht meist in eine Richtung: down. Die CARBOWEST betreibt Upcycling. Was das bedeutet, er- klärt Geschäftsführer Christian Haupts im Interview. CARBOWEST-Geschäftsführer Christian Haupts ImDialog: Was stellt die CARBOWEST her? Christian Haupts: Wir produzieren aus dem Ersatzbrennstoff ECO20, der aus dem Rest- und Gewerbeabfällen in der Mechanisch- Biologischen Abfallbehandlungsanlage der ECOWEST hergestellt wird, ein universell nutzbares Produkt für die Polymerindustrie. Das ist echtes Recycling. Was passiert in der Anlage? Mit Hilfe eines Katalysators und Reibungs- wärme wird aus dem Ersatzbrennstoff wieder das Ausgangsprodukt zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte: ein Öl. Wie viele Mitarbeiter arbeiten in der Anlage? Insgesamt besteht das Team aus sechs Mitar- beitern und einem Betriebsleiter. Für die Analysen wird das Labor des Entsor- gungszentrums am Standort mitgenutzt. Was wird dabei untersucht? So wie die ECOWEST regelmäßig die Qualität des ECO20 überprüft, analysieren wir das hergestellte Öl im Hinblick auf dessen Ver- wendung in der Polymerchemie. Wenn wir für Interessenten an unserer Technik unter- schiedliche Einsatzstoffe testen, analysieren wir diese auch, bevor wir sie verarbeiten. Das Interesse an den Möglichkeiten, die die Anlage bietet, ist also groß? Ja, sehr. Die Technik ermöglicht es, den Kreis- lauf bei Kunststoffen zu schließen. Bei mecha- nischem Recycling werden die Kunststoffarti- kel in Folge immer geringwertiger. So wird aus einem Infusionsbeutel eine Turnschuhsohle, dann ein Schuhlöffel und schließlich eine Stoßstange, bevor das Material in einer Park- bank endet, die irgendwann verbrannt wird. Das nennt man „Downcycling“. Wir können aus dem Material der Parkbank (und auch

ImDialog 2021 51 Oktober Technik und Innovation dem aller anderen beschriebenen Verwendun- gen) ein Öl herstellen, das dann wieder als Ausgangsprodukt zur Herstellung eines neuen Infusionsbeutels genutzt werden kann. Wer interessiert sich für die innovative Technik? Chemie- und Recyclingunternehmen infor- mieren sich genauso wie Verpackungsher- steller und Hersteller von Konsumgütern (Waschmittel, Kosmetik, Süßigkeiten). Derzeit haben wir in einer Woche mindestens zwei Interessenten zu Gast. Sind neben der industriellen Pilotanwen- dung weitere Anlagen geplant? Ja, dank neuer Investoren sind zwei weitere Anlagen in der Projektierung. Das Modell hat Zukunft, denn chemisches Recycling ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft. Welche Perspektiven sehen Sie für die CAR- BOWEST am Standort Ennigerloh? Derzeit ist hier das Entwicklungszentrum. Wir arbeiten an der Kapazitätssteigerung sowie an der Qualität des Öls – immer mit dem Ziel, Wertschöpfung am Abfall zu generieren. Si- cher ist, dass der Markt für die flüssigen Kon- versionsprodukte mit einer starken Dynamik wächst. Wir werden diesen Markt bedienen. Ohne die Möglichkeit, hier am Standort über 10 Jahre diese Technik entwickeln zu können, wären wir dazu nicht in der Lage. Dafür gilt unser Dank dem Unternehmensverbund und allen Mitarbeitern am Standort. Vielleicht ist die Verölung ja schon bald auch für die ECOWEST eine Alternative zum Einsatz des ECO20 in der Zementindustrie. Das Gespräch führte Sabine Lubeley. Der Anlagenturm der CARBOWEST DIESELWEST WIRD CARBOWEST - 2011: Start der Pilotanlage zur Verölung von Ersatzbrennstoffen mit dem Ziel, aus einem nicht lagerfähigen und nur für die Verbrennung hergerichteten Ersatzbrennstoff, einen lagerfähigen und universell nutzbaren Energie- träger (Diesel) zu machen - 2014: konnten die ersten Radlader mit dem „Diesel aus Müll“ fahren - 2016: aufgrund der Marktlage gibt es keine Aussicht mehr auf wirtschaftli- chen Betrieb – die Anlage wird tempo- rär für drei Jahre stillgelegt - 2020: Plastikmüll wird immer mehr als Problem wahrgenommen und es ent- steht ein Bedarf an Recyclingprodukten, aus denen wieder neue, hochwertige Kunststoffe hergestellt werden können - 2021: Die Carboliq GmbH übernimmt die Mehrheit an der DIESELWEST und die Gesellschaft wird in CARBOWEST umbenannt

52 ImDialog 2021 Oktober Entgeltentwicklung AWG AUFGABEN ZU ERFÜLLEN Steigende Entgelte bei der AWG Obwohl die AWG gut wirtschaftet, ist sie ge- zwungen die Entgelte in den kommenden Jahren anzupassen. Grund dafür sind die Rück- stellungen, die regelmäßig für die Deponie- nachsorge gebildet werden müssen. Insbeson- dere die handelsrechtlich vorgeschriebenen Aufzinsungen können nicht mehr mit den Erträgen aus Geldanlagen gegenfinanziert werden. Maßgeblich hierfür ist das aktuell sehr niedrige Zinsniveau sowie Verwahr- entgelte, die von Kreditinstituten erhoben werden. Die Differenz muss teilweise und temporär durch einen höheren Entgeltanteil ausgeglichen werden. Eine Entgelterhöhung ist nicht zu vermeiden. Die Nachsorgerückstellungen sichern die Stilllegungs- und Nachsorgekosten für die Zentraldeponie in Ennigerloh (ZDE) für 30 Jahre über das Betriebsende hinaus ab, wenn keine Einnahmen mehr generiert werden können. Aus diesen Rückstellungsgeldern werden investive Kosten wie eine Oberflä- chenabdichtung der Deponie sowie betriebli- che Kosten wie die Sickerwasseraufbereitung und andere Instandhaltungsmaßnahmen bestritten. In den vergangenen zwei Jahren wurde das Ergebnis der AWG bereits durch die steigen- den Zuführungen zu den Nachsorgerück- stellungen stark beeinträchtigt, so dass das Ergebnis 2019 mit 800.000 Euro und 2020 mit 1 Mio. Euro im Minus stand. Im Preis für die kommunalen Abfälle, den die Kommunen an die AWG zahlen, ist ein Anteil für die Bildung der Nachsorgerückstellungen enthalten. Da die Kapitalerträge weggebro- chen sind, muss dieser Anteil steigen. Der Sockelbetrag, der von den Kommunen pro Einwohner und Jahr an die AWG entrichtet wird, steigt voraussichtlich um 3 bis 4 Euro (derzeit 10 Euro). Die Entgelte für die Entsor- gung von Hausmüll, Sperrmüll und Bioab- fällen werden nicht erhöht. Wenn die Zinsen sich aus dem niedrigen Niveau wieder nach oben bewegen sollten, und wieder deutliche Zinserträge mit den Rückstellungsgeldern erwirtschaftet werden können, folgt daraus eine entsprechende Anpassung des Sockel- betrages.

53 ImDialog 2021 Oktober Halle-Künsebeck Folgenutzung START AM „GROSSEN BERG“ Strukturfördermittel fließen Das Projekt zur naturnahen Nachnutzung der ehemaligen Hausmülldeponie in Halle-Künse- beck nahm mit Workshops im Jahr 2013 seinen Anfang – inzwischen ist die erste Zusage für Fördermittel aus dem Topf für Strukturentwick- lung ländlicher Räume beim Kreis Gütersloh eingegangen. Neben dem Kreis sind die Stadt Halle sowie die GEG, Gesellschaft zur Entsor- gung von Abfällen Kreis Gütersloh, beim Projekt „Großer Berg“ engagiert. Die Fördermittelzusage nahmen die Projekt- partner zum Anlass, die beiden „Neuen“ direkt vor Ort zu informieren: Die neue Abteilungslei- terin Umwelt beim Kreis, Heike Meyer zu Ben- trup, und Halles Bürgermeister Thomas Tappe nahmen die Einladung gerne an und erklom- men den „Großen Berg“ in Künsebeck. Mit da- bei war auch Bernhard Walter, Geschäftsführer der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld, der unter dem Gesichtspunkt des Natur- und Artenschutzes einen kritischen Blick auf das Projekt warf und sich positiv überrascht zeigte. Friederike Hegemann nahm stellvertretend für die Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger (IGKB) teil, die das Projekt eng begleitet. Die stillgelegte Hausmülldeponie soll den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht und an den oberhalb verlaufenen Hermanns- weg angebunden werden. In einem ersten Schritt müssen an mehreren Stellen besondere Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden, die eine Öffnung überhaupt erst möglich machen. Die verschiedenen Punkte auf der Deponie, die Besucherinnen und Besuchern später Informa- tionen zur Erdgeschichte, zum Steinbruch und zur Deponie geben, die vom höchsten Punkt aus den Blick weit ins Münsterland erklären oder für interessierte kleine und große Hobby- Geologen die Gelegenheit zum Fossilien-Picken ermöglichen, werden erst danach umgesetzt. Mit einer Öffnung rechnet die GEG nicht vor dem Frühsommer 2023. Machten sich gemeinsam auf den Weg über den Großen Berg (v.l.): Bürgermeister Thomas Tappe, Abteilungslei- terin Umwelt Heike Meyer zu Bentrup, Stephan Borghoff (Stadt Halle), Annette Pagenkemper (Kreis Gütersloh), Friederike Hegemann (IGKB), Bernhard Naendrup (GEG), Bernhard Walter (Biostation), Nachbar Hermann Künsemöller und Mareike Bußkamp (LAG GT 8 e.V.).

54 ImDialog 2021 November Woche der Abfallvermeidung WIEDERVERWENDUNGSTAGE NEHMEN FAHRT AUF 12 Aktionstage zur Wiederverwendung zusammen mit gemeinnützigen Initiativen realisiert Wiederverwendung als zweite Stufe der Ab- fallhierarchie hat einen hohen Stellenwert im Unternehmensverbund. Gestartet hatte die Initiative der Wiederverwendungstage als Aktion zur Europäischen Woche der Abfall- vermeidung (EWAV), um die umweltfreund- liche Alternative zum Wegwerfen zu unter- stützen. Jetzt nimmt die Wiederverwendung Fahrt auf. Insgesamt haben in diesem Jahr zwölf die- ser Tage auf den Recyclinghöfen in Telgte, Sendenhorst, Sassenberg, Langenberg und Schloß Holte-Stukenbrock sowie auf dem In Sassenberg brummt es am Wiederverwendungstag, den die AWG zusammen mit HORIZONTE schon mehrfach am Recyclinghof realisiert hat.

ImDialog 2021 55 November Woche der Abfallvermeidung Pro Arbeit ist in Schloß Holte-Stukenbrock auf dem neu- en Recyclinghof der GEG am Start. Erfahrenes Team: Die Kollegen der ash kommen regelmä- ßig zum Entsorgungspunkt Nord der GEG in Halle. Entsorgungspunkt Nord in Halle (Westf.) stattgefunden. An den Aktionstagen werden von den gemeinnützigen Initiativen HO- RIZONTE, Pro Arbeit und ash Gegenstände angenommen, die noch gut erhalten sind, um ihnen ein zweites Leben zu ermöglichen. Sie bringen die gesammelten Kleinmöbel, Spiele, Hausratsgegenstände und vieles mehr zu ihren Fair- oder Secondhandkauf- häusern, um sie für kleines Geld weiterzuge- ben. Durch den Erlös wird die Logistik rund um die Kaufhäuser finanziert und vielen Menschen der Wiedereinstieg ins Berufsle- ben ermöglicht. Die Menschen, die auf dem Wiederverwen- dungstag ihre alten Schätzchen spenden, freuen sich, auf diese Art ihre noch gut erhaltenen Geräte oder Möbel abzugeben und vor Ort noch etwas Gutes damit zu tun. Sich vor einem Neukauf verschiedener Din- ge die Frage zu stellen: „Brauchen wir das wirklich?“ und auch zu schauen, ob man den Gegenstand eventuell gebraucht bekommt, ist aktiver Umweltschutz. So können jede Menge Ressourcen gespart werden und funktionierende Geräte und Gegenstände landen nicht im Abfall. Wiederverwendung ist ein Schritt zur Abfallvermeidung und jede und jeder kann mitmachen und einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten. WIEDER VERWENDET IM AHRTAL Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer hatte der Unternehmensver- bund mehrfach zu Spenden aufgerufen. Gesucht wurden Elektrogroßgeräte, Möbel und zum Herbst insbesondere Heizgeräte. Die Resonanz und die Hilfs- bereitschaft waren riesig. Der Verein HORIZONTE unterstützte die Aktion aktiv. Alle Elektrogeräte wurden in der Werkstatt einem Sicherheitscheck unter- zogen. Dabei halfen sowohl Mitarbeiter aus dem Unternehmensverbund, von HORIZONTE und externe Elektriker mit.

56 ImDialog 2021 November Zwei Kreise im Dialog 25-JÄHRIGE ABFALLEHE UND DARÜBER HINAUS Nachbarkreise überwinden Kirchturmdenken nachhaltig Was 25 Jahre teils stürmische Abfallzeiten überstanden hat, das wird auch in den kom- menden Jahren weiterhin halten. Die enge Zusammenarbeit der Nachbarkreise Güters- loh und Warendorf in der Abfallwirtschaft ist eine Blaupause, wie eine sinnvolle und effektive Zusammenarbeit auf Augenhöhe funktionieren kann. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre sah es allerdings noch nicht nach einer Kooperation Vor 25 Jahren wurde der Kooperationsvertrag (wenn Platz ist: über die Zusammenarbeit der Kreise Warendorf und Gütersloh in der Abfallwirtschaft) unterzeichnet. Es freuten sich (v.l.): Friedrich Gnerlich, Dr. Wolfgang Kirsch, Thomas Grundmann, Günter Kozlowski, Reinhold Sudbrock und Wilhelm Gröver. aus. Plante doch der Kreis Gütersloh eine neue Hausmülldeponie auf der Marburg zwischen Rheda-Wiedenbrück und Oelde. Das dies nicht zu Beifallsbekundungen seitens der Kreisver- waltung Warendorf und der Abfallwirtschafts- gesellschaft führte, kann man nicht verhehlen. Lag doch die moderne und zukunftssichere Zentraldeponie des Kreises Warendorf nicht weit entfernt in Ennigerloh. Doch die vielen Vorteile einer engen abfall- wirtschaftlichen Zusammenarbeit überzeug- ten die Zweifler und so konnte am 22. Novem- ber 1996 ein Kooperationsvertrag mit dem Kreis Gütersloh unterzeichnet werden, in dem zunächst die Übernahme von Abfallmen- gen aus dem Nachbarkreis geregelt wurde. Die machte im Umkehrschluss den Bau der geplanten Deponie im Kreis Gütersloh über- flüssig. Die Hochzeit war vollzogen, um im eingangs gewählten Bild der Ehe zu bleiben und die ersten Ehejahre verliefen harmonisch. Die gemeinsame Tochter namens ECOWEST wurde im Juni 2000 geboren und die dazu gehörende Mechanisch-Biologische Anlage (MBA) zur Aufbereitung der Haus- und Ge- werbeabfälle für die beiden Kreise im Entsor- gungszentrum in Ennigerloh errichtet. Die ECOWEST wurde gezielt zu einer Dienst- leistungsgesellschaft entwickelt und betreibt

ImDialog 2021 57 November Zwei Kreise im Dialog Pro Arbeit ist in Schloß Holte-Stukenbrock auf dem neu- en Recyclinghof der GEG am Start. ZU BESUCH IM ENTSORGUNGSZENTRUM Die Luftaufnahme aus dem Jahr 1996 zeigt das Verwal- tungsgebäude (unten) und links das Kompostwerk. Auf der großen Rasenfläche steht jetzt die EBS-Anlage. neben der MBA-Anlage sämtliche technischen Anlagen der „Eheleute“ AWG und GEG. Des- weiteren kümmert sie sich um den Vertrieb und das Stoffstrommanagement der Anlagen. Um dem kommunalen Auftrag gerechter zu werden und im Unternehmensverbund die Inhousefähigkeit weiter zu erhöhen, sollen die von den Kommunen übertragenen kom- munalen Aufgaben der Kreisgesellschaften AWG Kommunal und GEG in Zukunft gebün- delt werden. In welcher Form das idealerwei- se geschehen kann, wird derzeit geprüft und in den entsprechenden Gremien erörtert. Ziel ist es, das Erfolgsmodell der Kooperation beider Kreise fortzusetzen und zu festigen. Die nächsten 25 Jahre bis zur „Goldenen Hochzeit“ können beginnen. Der Unternehmensverbund hatte die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beider Kreise zu einem Besuch des Ent- sorgungszentrums eingeladen. Oeldes Bürgermeisterin Karin Rodeheger und Sassenbergs Bürgermeister Josef Uphoff (rechts) kamen der Einladung als erstes nach und ließen sich (v.l.) von Andreas Meschede, Abteilungsleiter Dienst- leistungen, Geschäftsführer Thomas Grundmann und Dr. Herbert Bleicher, Umweltdezernent des Kreises Warendorf, informieren.

58 ImDialog 2021 Dezember Ausblick E-MOBILITÄT ATTRAKTIVER MACHEN Verdichtung des Ladenetzes und neuer Anreiz SERVICE ZUR SAMMLUNG VON E-SCHROTT GEG bietet Dienstleistung im Nordkreis an Im Entsorgungszentrum können schon jetzt E-Fahrzeuge geladen werden. Weitere Ladepunkte kommen hinzu. Die mobile Wertstoffbox rollt demnächst wahrscheinlich auch durch den Norden des Kreises Gütersloh. Der Unternehmensverbund beschreitet weiter den bereits eingeschlagenen Weg der E-Mobilität und integriert einen neuen vollelektrischen ID3 von Volkswagen in die Fahrzeugflotte. Der ID3 ersetzt den ebenfalls elektrischen Kia Soul und wird wie dieser im täglichen Gebrauch von den Mitarbei- tenden überwiegend für kurze Stadtfahrten oder für Fahrten zu den Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten eingesetzt. Zudem wird das Diesel-Firmenfahrzeug von ECO- WEST-Vertriebsmitarbeiter Jürgen Böhme ebenfalls durch ein ID3 abgelöst. Und auch private Nutzer von E-Autos können sich freuen: Über die bereits auf dem Park- platz des Verwaltungsgebäudes bestehen- den zwei Ladesäulen hinaus, werden weite- re Lademöglichkeiten gleichmäßig über das Betriebsgelände verteilt. Zudem wird als Anreizfunktion der hier „getankte“ Strom vorläufig kostenlos sein. Ein Service, den die GEG bereits in einigen Kommunen des Kreises Gütersloh anbietet, wird nach der Einstellung der „Mobilen Recyclinghöfe“ im Norden des Kreises in Zukunft auch dort angeboten: Die kostenlose Abholung von Elektrogroßgeräten mit der so genannten mobilen Wertstoffbox. Nach An- meldung und individueller Terminvergabe unter einer Servicenummer des Unterneh- mensverbundes werden Elektrogroßgeräte dann kostenlos direkt bei den Haushalten abgeholt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Tagespresse. Bereits jetzt können Elektrokleingeräte in fast allen Kommunen in die dafür vorgese- henen Wertstoffboxen eingeworfen werden. Davon stehen insgesamt 70 Stück im Kreis Gütersloh, meist an den bekannten Contai- nerstandplätzen. Weitere Informationen auf www.geg-gt.de/de/kunden-center/elektro- altgeraete/

ImDialog 2021 59 Dezember Ausblick WORKSHOPS: POTENZIALE AUSLOTEN UND GEMEINSAM NUTZEN Unternehmensverbund arbeitet eng mit gemeinnützigen Initiativen zusammen Die Wiederverwendungstage sind ein Beispiel für die Zusammen- arbeit von AWG und GEG mit den Initiativen. In Workshops wurden Gemeinsamkeiten ausgelotet, um die Kooperation in Zukunft enger zu gestalten Der Unternehmensverbund arbeitet mit ver- schiedenen gemeinnützigen Initiativen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf zusammen. Seit vielen Jahren kooperieren AWG und GEG mit dem Verein HORIZONTE im Kreis Warendorf, der ash Gütersloh und dem Verein Pro Arbeit im Kreis Gütersloh im Bereich der Wiederverwendung. Das funktioniert vor allem an den so genannten Wiederverwendungstagen, die gemeinsam auf einigen Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten erfolgreich durchgeführt werden. Allen Initiativen ist gemein, dass Sie mit Ihrem Angebot Möglichkeiten bieten, Menschen einen Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit zu ermög- lichen. Die Aktivitäten sind dabei sehr vielfältig: Sie reichen von der klassischen Ausbildung in verschiedenen Berufen bis zu niederschwelligen Angeboten wie einer Beschäftigung z.B. in den Secondhand- oder Recyclingkaufhäusern, um wieder Struktur in den Tagesablauf der Mitar- beitenden zu bringen. Auf Einladung der GEG und der AWG fanden bereits zwei Workshops statt, in denen Gemein- samkeiten und die Möglichkeit einer weiter- gehenden Kooperation aufgedeckt und dis- kutiert worden sind. Ein dritter Workshop folgt zeitnah. Schnell wurde klar, dass alle Seiten offen sind für neue Ideen der Zusammenarbeit. Der Un- ternehmensverbund freut sich sehr über diese Offenheit und ist bestrebt, die Kooperation weiter auszubauen. Bestehende Netzwerke sollen ge- meinsam für Qualifizierungen, Schulungen und in der Umweltbildung genutzt werden. Dabei soll auch ein gegenseitiger Wissens- und Erfah- rungsaustausch zwischen den Mitarbeitenden stattfinden. Als erste sichtbare Aktion soll auf einigen Re- cyclinghöfen und Entsorgungspunkten von AWG und GEG der Wiederverwendungstag als regelmäßiger Termin etabliert werden.

60 ImDialog 2021 Dezember Zahlen, Daten, Fakten Kommunale Abfälle aus dem Kreis Warendorf 2013 – 2021 (Mg) 2.441 2.681 2.493 2.492 2.489 2.276 2.298 22.339 21.806 22.300 21.303 21.686 21.107 21.152 21.468 21.393 19.228 6.244 8.601 19.438 6.078 8.594 18.818 19.055 6.098 8.610 6.020 8.674 18.886 6.125 8.719 18.230 6.029 8.503 17.625 6.252 8.820 12.497 12.243 11.811 13.540 13.839 13.715 14.453 40.892 38.939 38.681 37.453 37.799 40.189 40.578 3.845 3.529 9.974 4.467 4.810 11.384 5.474 5.307 12.186 12.803 35.051 36 .781 35.865 36 .352 E-Schrott Sonstige Altpapier Altglas Gelbe Tonne / Gelber Sack Grünabfälle Bioabfälle Altholz Sperrmüll Hausmüll

ImDialog 2021 61 Dezember Zahlen, Daten, Fakten Kommunale Abfälle aus dem Kreis Gütersloh 2013 – 2021 (Mg) 2.806 2.991 2.915 2.923 2.913 2.895 3.084 3.356 3.356 2.887 3.194 2.235 2.422 2.136 3.505 4.248 4.163 25.618 25.219 8.095 7.884 25.109 24.756 24.463 8.815 8.515 8.465 23.693 8.354 22.899 8.356 22.156 22.156 9.321 9.321 12.274 12.375 12.655 12.796 12.946 12.991 13.282 13.924 13.924 14.624 15.537 16.180 17.037 17.354 17.629 18.042 33.489 32.605 32.422 32.654 31.921 32.709 35.329 35.856 5.721 5.700 6.218 6.324 7.388 7.608 E-Schrott Sonstige Altpapier Altglas Gelbe Tonne / Gelber Sack Grünabfälle Bioabfälle Altholz Sperrmüll Hausmüll

62 ImDialog 2021 Dezember Impressum IMPRESSUM AWG GEG Herausgeber: AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH Westring 10 | 59320 Ennigerloh Telefon: 02524 9307-0 | Telefax: 02524 9307-900 info@awg-waf.de | www.awg-waf.de Geschäftsführer: Thomas Grundmann GEG Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH Am Reckenberg 4 | 33378 Rheda-Wiedenbrück Telefon: 05241 8527-47 | Telefax: 05241 8527-56 info@geg-gt.de | www.geg-gt.de Geschäftsführer: Thomas Grundmann Redaktion: Sabine Lubeley Texte: Sabine Lubeley, Rebecca Thurow, Michael Dierkes, Carolin Bredenhöller, Lars Kuhnert, Katrin Büscher Konzept und Layout: Designbüro vrej www.vrej.de Herstellung: Peine Design & Marketing GmbH & Co. KG Auflage: 2.500 Bildnachweise: AWG / GEG Till Thurow Aleksej Keskel Steffen Fuchs Heinz Bröker Pixabay ENTEGRO Photovoltaik-Systeme GmbH Markus Spiske / Unsplash Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach Genehmigung durch die Herausgeber.

WER SIND AWG UND GEG ? Wir arbeiten kreisübergreifend zusammen und verste- hen uns als ein Unternehmensverbund. Im Mittelpunkt der Aktivitäten von AWG (Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH) und GEG (Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH) steht der Betrieb des Entsorgungszentrums in Ennigerloh durch die gemeinsame Tochtergesellschaft ECOWEST (Entsorgungsverbund Westfalen GmbH). Zusammen sorgen wir für eine verlässliche Verwertung und Besei- tigung von Abfällen. WAS MACHEN WIR GENAU ? Für die Entsorgung von Abfällen betreiben wir am Ent- sorgungszentrum ECOWEST unsere Mechanisch-Biolo- gische Abfallbehandlungsanlage (MBA). Die Anlage se- pariert Wertstoffe aus Restabfall und produziert Sekun- därbrennstoffe, auch Ersatzbrennstoffe (EBS) genannt, für Kohle- und Zementkraftwerke. Durch die MBA-Tech- nik erreicht die Abfallwirtschaft einen umfassenden Nutzen für die Umwelt mit einer nachweislich hohen Energieeffizienz und guten Klimabilanz. Darüber hinaus bieten AWG und GEG mit Recyclinghöfen und Entsor- gungspunkten sowie Abfallumschlag und -transport eine flächendeckende abfallwirtschaftliche Infrastruktur. Abfallberatung, Unternehmenskommunikation und Um- weltbildung sowie die Nachsorge ehemaliger Deponien gehören zu unseren Serviceleistungen für die Kommu- nen beider Kreise mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. WARUM SIND WIR ZUSAMMEN ? Bürgerinnen und Bürger und Gewerbebetriebe erwar- ten eine schnelle, umweltkonforme und preiswerte Entsorgung ihrer Abfälle. Eine nachhaltige Verwertung schützt das Klima und mindert den Rohstoffverbrauch in Zeiten einer rasanten Verknappung von Ressourcen. Derart anspruchsvolle und komplexe Anforderungen brauchen Experten. Der Kreis Warendorf und der Kreis Gütersloh haben ihren öffentlichen Entsorgungs- auftrag deshalb auf zwei kommunal geführte Entsor- gungsgesellschaften übertragen. Zwei Kreise, drei Entsorgungsgesellschaften, ein Auftrag – das heißt: ZUSAMMEN IMDIALOG

AWG Abfallwirtschafts- gesellschaft des Kreises Warendorf mbH Westring 10 59320 Ennigerloh Telefon: 02524 9307 - 0 Telefax: 02524 9307 - 900 info@awg-waf.de www.awg-waf.de GEG Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH Am Reckenberg 4 33378 Rheda-Wiedenbrück Telefon: 05241 8527 - 47 Telefax: 05241 8527 - 56 info@geg-gt.de www.geg-gt.de ECOWEST Entsorgungsverbund Westfalen GmbH Westring 10 59320 Ennigerloh Telefon: 02524 9307 - 0 Telefax: 02524 9307 - 900 info@ecowest.de www.ecowest.de RESTLOS GLÜCKLICH